DFB-Team drohen Top-Gegner wie Argentinien, Brasilien, England

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Pleite gegen Portugal mit Folgen?

Deutschland droht nun eine Hammer-Gruppe bei der WM

Von t-online, dpa, sid, wl

05.06.2025 – 12:40 UhrLesedauer: 2 Min.

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Niclas Füllkrug: Der Ex-Dortmunder verpasste mit Deutschland das Finale der Nations League. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON/imago)

Die Niederlage im Halbfinale der Nations League könnte für die DFB-Elf noch ein böses Nachspiel haben. Die Vorrunde bei der WM wird womöglich deutlich schwieriger.

Die Chance, ein Jahr vor der WM ein Ausrufezeichen zu setzen, hat die deutsche Nationalmannschaft am Mittwochabend vergeben. Im Halbfinale der Nations League unterlag die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann Portugal verdient mit 1:2. Doch das könnte nicht nur Auswirkungen auf die Titelträume in diesem Jahr haben, sondern womöglich auch auf die im nächsten.

2026 steht die Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko auf dem Programm. Klar ist: Um im besten Lostopf für das Turnier in Nord- und Mittelamerika zu landen und damit großen Gegnern in der Vorrunde aus dem Weg zu gehen, muss die DFB-Elf noch einen Rang in der Weltrangliste aufrücken. Denn für das Setzverfahren ist die Platzierung auf dieser entscheidend.

Zwölf Gruppen wird es bei der WM geben. In Lostopf eins befinden sich die Top-Teams der Weltrangliste – und die drei Gastgeber des Wettbewerbs. Heißt: Die ersten neun Teams im Fifa-Ranking landen im stärksten Lostopf. Deutschland steht aktuell aber nur auf Platz zehn, einen Rang hinter Italien.

Die Niederlage gegen Portugal hat die Chancen der DFB-Elf, die “Squadra Azzurra” in der Weltrangliste noch abzufangen, nun deutlich verschlechtert. 11,71 Punkte hat Deutschland gegenüber dem Rivalen eingebüßt. Siegt Italien am Freitag gegen Norwegen, wächst der Rückstand auf rund 20 Punkte an.

Das Problem: Deutschland kann in den sechs WM-Qualifikationsspielen bis November nur noch rund 20 Punkte holen. Einen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch. Das bevorstehende Spiel um Platz drei gegen Spanien oder Frankreich könnte Deutschland bei einem Sieg noch einmal um die 15 Zähler in der Rangliste einbringen. Aufpassen muss die deutsche Auswahl aber auch beim Blick in den Rückspiegel. Denn Kroatien und Marokko sind auf den Plätzen elf und zwölf noch in Schlagdistanz zum DFB-Team.

Gelingt es Deutschland nicht, in der Weltrangliste noch auf Rang neun vorzurücken, droht bereits in der Gruppenphase mindestens ein Hammer-Gegner. Weltmeister Argentinien wäre dann möglich, genauso wie die Brasilianer, Spanien, England oder erneut Portugal – sofern diese Teams sich denn für die WM qualifizieren. Sollte dies wider Erwarten nicht passieren, würde das Deutschland auch in die Karten spielen. Dann könnte doch Platz neun für Lostopf eins reichen.

Wirklich wahrscheinlich ist dieses Szenario aufgrund der Qualität der Top-Nationen aber nicht, auch wenn beispielsweise Italien die vergangenen beiden Weltmeisterschaften überraschenderweise verpasste. Landet Deutschland in Lostopf zwei, könnte es übrigens auch zu einem Duell mit Mexiko kommen. Der Co-Gastgeber, dessen Auswahl die DFB-Profis 2018 in der Vorrunde in Russland mit 1:0 besiegte, gilt auch aufgrund der klimatischen Bedingungen vor Ort als unangenehmer Gegner. Die Nagelsmann-Elf dürfte den Mexikanern in der Gruppenphase also aus dem Weg gehen wollen.

Alles in allem wären die Hürden für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Weg zum erträumten WM-Titel nach aktuellem Stand bereits früh im Turnier unweigerlich höher – und mit ihnen womöglich auch die Gefahr, zum dritten Mal infolge nach nur drei Spielen auszuscheiden.