Trump und Merz bekunden Willen zur Zusammenarbeit

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Der amerikanische Präsident Donald Trump hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit einer Prügelei kleiner Kinder verglichen. „Du versuchst, sie zu trennen, aber sie wollen sich nicht trennen lassen“, führte er beim Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Weißen Haus aus. „Manchmal ist es besser, sie eine Weile kämpfen zu lassen.“

Trump sagte, er habe diese Analogie auch am Mittwoch in seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verwendet. Mit Blick auf die ukrainischen Drohnenangriffe gegen die russische Bomberflotte äußerte er Bedauern, dass Moskau darauf reagieren werde. Das werde „vermutlich unschön“, aber er habe es Putin in dem Telefonat nicht ausreden können.

Trump: Bin kein Freund Putins

Merz wies darauf hin, dass die Ukraine in Russland nur militärische Ziele angreife, während Russland gezielt Zivilisten und Energieinfrastruktur attackiere. Beide bekundeten die Bereitschaft, gemeinsam auf ein Ende des Krieges hinzuwirken. Trump sagte, es könne ein Tag kommen, an dem sich Russland so „danebenbenimmt“, dass Amerika „unglaublich hart“ gegen Moskau vorgehen werde.

Er erinnerte daran, dass er einst Sanktionen gegen die Gasleitung Nord Stream verhängt hatte, die sein Nachfolger und Vorgänger Joe Biden – auf deutschen Druck – wieder aufgehoben habe. Er sei kein Freund Putins, sondern er respektiere ihn, „so wie er mich respektiert“, sagte Trump.

Der Präsident gab vor, nicht den Inhalt eines geplanten Sanktionsgesetzes zu kennen, mit dem eine überwältigende Mehrheit der US-Senatoren Russland in die Knie zwingen will. Trump machte aber deutlich, dass er sich seinen Kurs nicht vom Kongress diktieren lassen werde. „Sie werden von mir geführt“, sagte Trump.

Der Präsident rühmte Merz als „großartigen Mann“ und lobte Deutschland dafür, dass es jetzt mehr Geld für Verteidigung ausgebe. Merz bekräftigte in Washington sein Ziel, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee Europas zu machen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte bei einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel, dass die Bundeswehr „neue Großverbände“ aufstellen und „Kampfbrigaden voll ausstatten“ werde. In den stehenden Streitkräften müssten „50.000 bis 60.000“ zusätzliche Dienstposten entstehen.

Im Weißen Haus versicherte der Kanzler, Deutschland werde nie vergessen, was es Amerika zu verdanken habe. Trump gab sich zuversichtlich, dass es mit der EU ein Handelsabkommen geben werde. Komme es aber nicht dazu, könne er auch „mit den Zöllen“ gut leben.