Tennislegende plädiert für Veränderungen
“Im selben Trott”: Becker kritisiert Zverev
06.06.2025 – 08:05 UhrLesedauer: 2 Min.

Braucht Alexander Zverev einen neuen Trainer? Geht es nach Boris Becker, dann ist die Antwort klar.
Zverev habe sich laut Becker zu sehr auf ein eingefahrenes Spiel gegen die Topspieler verlassen. “Man hat den Eindruck, dass er gegen die Topspieler im selben Trott spielt und darauf hofft, dass das Ergebnis gut wird”, sagte Becker nach Zverevs Niederlage gegen Novak Djokovic. Das reiche gegen Spieler außerhalb der Top Ten, aber nicht für Siege gegen die Weltspitze. “Gegen die oberen Fünf musst du dich mal weiterentwickeln.”
Um diesen Entwicklungsschritt zu gehen, sei laut Becker eine Veränderung im Trainerstab notwendig. “Irgendwann brauchst du neue Geräusche und ein neues Umfeld”, so Becker. Er zog einen Vergleich zum Fußball: Auch dort sei es unüblich, dass ein Trainer ein Jahrzehnt bei einem Klub bleibe.
Zverevs sportliches Umfeld ist eng mit der Familie verknüpft. Trainiert wird er von seinem Vater Alexander Senior, das Management übernimmt sein Bruder Mischa. Becker betonte zwar, dass die beiden “das hervorragend gemacht” hätten. Für den letzten Schritt reiche das jedoch nicht. In der bisherigen Karriere hatte Zverev zwar bereits namhafte Trainer wie Ivan Lendl, Juan Carlos Ferrero, David Ferrer und Sergi Bruguera an seiner Seite – der Vater blieb dabei stets Teil des Teams. Becker sieht darin ein Problem: “Und ich glaube, in dieser Konstellation wird kein Neuer kommen”, sagte er und plädierte für einen klaren Schnitt.
Becker sieht nun Zverev in der Verantwortung. Es sei die Frage, “was will Sascha?” Ob er mit dem bisher Erreichten zufrieden sei oder “alles auf den Kopf stellt”, um doch noch seinen ersten Grand-Slam-Titel zu holen, ließ Becker offen. Er selbst bezeichnet sich als Freund der Familie – gerade deshalb dürften seine Worte Gewicht haben.