Immer mehr Diabetiker müssen ihre Therapien anpassen. Denn in Deutschland fehlen aktuell zahlreiche Insulinpräparate. Das Problem könnte sich sogar noch verschärfen.
Diabetesmedikamente sind für Millionen Menschen lebenswichtig. Doch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet aktuell 14 Insulinpräparate mit Lieferengpässen. Betroffen sind unter anderem beliebte Marken wie Huminsulin und Liprolog. Frühestens ab Juli ist demnach mit einer Entspannung zu rechnen – bei einem Produkt sogar erst Anfang 2026.
Die Engpässe haben mehrere Ursachen. Einerseits steigt die Nachfrage weltweit, andererseits ziehen sich Hersteller zunehmend aus dem Markt zurück. Der französische Pharmakonzern Sanofi hat seine Humaninsuline bereits weitgehend vom deutschen Markt genommen. Novo Nordisk kündigte an, ab dem zweiten Quartal 2025 nachzuziehen.
Dadurch schrumpft das Angebot deutlich: Nur noch der Hersteller Lilly bleibt dann mit Humaninsulinen in Deutschland aktiv. Für etwa zehn Prozent aller insulinpflichtigen Patienten bedeutet das eine teils drastische Umstellung ihrer Therapie.
Laut BfArM sind derzeit unter anderem folgende Insuline nicht verfügbar (Stand Juni 2025):
Wenn Sie Ihr gewohntes Insulin nicht in der Apotheke bekommen, sollten Sie nicht einfach abwarten oder selbst die Dosis ändern. Wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt. Dort wird geprüft, ob und welches Ersatzpräparat geeignet ist – inklusive möglicher Dosisanpassung. Denn nicht jedes Insulin wirkt gleich schnell oder lange.
Auch für Diabetiker mit Insulinpumpe gilt: Nicht jedes Insulin ist für jede Pumpe geeignet. Eine fachärztliche Beratung ist daher unerlässlich.