So unterschiedlich beeinflusst Natur Ihre Gesundheit

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Nachgewiesen ist, dass der Aufenthalt im Wald viele gesundheitliche Vorteile hat. Doch macht die Beschaffenheit der Wälder dabei einen Unterschied?

Dass sich Aufenthalte im Wald positiv auf die Gesundheit auswirken, wurde vielfach belegt. So sinken etwa der Blutdruck und die Herzfrequenz, das Immunsystem wird angekurbelt und die psychische Konstitution verbessert sich. Doch nicht alle Wälder führen zu diesen Ergebnissen. Maßgeblich geht es darum, wie sie aufgebaut sind. Das ergibt sich aus einer neuen Studie aus dem Projekt “Dr. Forest” (“Dr. Wald”), ein europaweites Projekt zur Erforschung der Wälder und ihrer Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Die Forscher untersuchten 164 Wälder weltweit auf ihre Baumarten und Strukturen und darüber hinaus auf folgende Kriterien:

Schatten hilft – kann aber auch schaden

Ein besonders dichtes Blätterdach schützt vor Hitze und filtert Feinstaub aus der Luft. Diese Kronendachstruktur verbessert somit die Luftqualität, was sich positiv auf Herz und Lunge auswirkt.

Doch es gibt auch eine Kehrseite: Weniger Licht am Boden bedeutet weniger Heilpflanzen. Und durch die höhere Luftfeuchtigkeit fühlen sich Zecken besonders wohl – das steigert das Risiko für Borreliose. Mehr zu der durch Zecken übertragenen Erkrankung lesen Sie hier.

Je mehr Vielfalt, desto besser fürs Wohlbefinden

Besonders gut schnitten Wälder mit vielen unterschiedlichen Baumarten ab. Sie erzeugen unterschiedliche Texturen, Formen und Farben. Die Wälder wirken stabiler und ansprechender. Diese Aspekte können die Gefühle und das Verhalten von Menschen beim Besuch subtil beeinflussen. Baumvielfalt ist allerdings nicht nur für die menschliche Gesundheit wichtig. Sie trägt auch zur Biodiversität bei und fördert das Gedeihen von Insekten, Vögeln und Säugetieren.

“Welcher Wald der beste ist, hängt davon ab, was man erreichen will”, sagt Studienkoordinator Michael Scherer-Lorenzen von der Universität Freiburg. In Städten geht es oft darum, Hitze zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern. Auf dem Land könnte das Ziel sein, weniger Zecken zu haben oder mehr Heilpflanzen zu ernten.

Der Appell der Forscher richtet sich laut “earth.com” vor allem an Stadtplaner: Es reiche nicht aus, Bäume zu pflanzen und von Wald zu sprechen. Struktur, Gestaltung und Artenvielfalt dieser Flächen müssten berücksichtigt werden.