Wer mit Kindern Plätze in der Deutschen Bahn reservieren möchte, muss sich auf deutlich höhere Kosten einstellen. Das geht aus den Änderungen hervor, die der Bahnkonzern zum sogenannten kleinen Fahrplanwechsel Mitte Juni bekanntgegeben hat. „Ab dem 15. Juni 2025 bietet die DB keine Familienreservierungen mehr an. Alle Reisenden – auch Kinder – zahlen den Preis einer einzelnen Sitzplatzreservierung“, heißt es auf der Internetseite der Bahn.
Da die Bahn ebenfalls zum 15. Juni die Kosten für eine Sitzplatzreservierung um 30 Cent auf 5,50 Euro erhöht, zahlen zum Beispiel zwei Erwachsene und ein Kind bald 16,50 Euro für eine Strecke. Für zwei Erwachsene und drei Kinder fallen wiederum 27,50 Euro als Reservierungsgebühr an. Die nun auslaufende Familienreservierung kostete dagegen 10,40 Euro und galt für eine Gruppe von bis zu fünf Personen, wobei ein Reisender 15 Jahre oder älter sein musste, während die anderen Mitreisenden maximal 14 Jahre alt sein durften. Mithin belaufen sich die Kostensteigerungen in manchen Fällen auf mehr als das Doppelte.
Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte das Vorgehen der Deutschen Bahn. Der Pro-Bahn-Vorsitzende Detlef Neuss sagte der „Rheinischen Post“: „Für Familien wird es doppelt so teuer. Das geht nicht, das ist schlecht.“ Die Preiserhöhung werde dazu führen, dass sich Familien überlegten, „ob sie nicht doch für eine Reise etwa zu den Großeltern lieber auf das Auto umsteigen“, warnte Neuss. „Wir erwarten von der Bahn, dass sie nach Möglichkeit wieder zu dem alten Preis zurückkehrt.“ Auch die Politik sei gefordert. „Der Bund muss jetzt einer Aufsichtspflicht nachkommen.“ Gegebenenfalls müsse er auch seine Zuschüsse erhöhen, damit die Bahn bei der alten Regelung bleibe, sagte der Pro Bahn-Chef.