Nachdem die USA eine Prüfung der Vereinbarung angekündigt hat, sorgt sich Australien über die Zukunft des AUKUS-Pakts mit den USA und Großbritannien. Das Bündnis verspricht dem Land Zugang zu amerikanischer Technologie zum Bau atombetriebener U-Boote.
Mit geplanten Investitionen von 368 Milliarden australischen Dollar, die über drei Jahrzehnte verteilt ausgegeben werden sollen, ist es das größte Verteidigungsprojekt in der australischen Geschichte. Canberra war deshalb am Donnerstag um Schadensbegrenzung bemüht. Es sei für eine neue Regierung völlig selbstverständlich, ein solches Vorhaben zu überprüfen, sagte der australische Verteidigungsminister Richard Marles in einem Interview mit dem Sender ABC.
Es solle sichergestellt werden, dass das Geschäft den Kriterien von „America First“ entspreche, hatte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums der „New York Times“ zufolge zuvor erklärt. Es müsse garantiert sein, dass die US-Streitkräfte „höchste Einsatzbereitschaft“ haben, die Rüstungsindustrie den Anforderungen gerecht werde und die Verbündeten ihren Teil dazu beitrügen, so der Pentagon-Sprecher.
In Australien wurde unter anderem vermutet, dass Washington Canberra auf diese Weise dazu drängen wolle, mehr Geld in seine Verteidigung zu investieren. Am Rand einer Sicherheitskonferenz in Singapur hatte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth Australien kürzlich aufgefordert, die Ausgaben für die Verteidigung auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen.
Großbritannien und Australien wollen gemeinsam U-Boot entwickeln
Marles teilte mit, schon seit einiger Zeit von der bevorstehenden Prüfung gewusst zu haben. Großbritannien habe aber ebenfalls nach dem Regierungswechsel im eigenen Land eine Überprüfung des AUKUS-Pakts durchgeführt. Der Plan sieht vor, dass Australien zunächst bis 2032 bis zu drei U-Boote der Virginia-Klasse kauft. Dafür wird das Land die amerikanischen U-Boot-Werften unterstützen, um die derzeit hinterherhinkende Produktion von Booten dieser Klasse zu beschleunigen. Längerfristig werden Großbritannien und Australien gemeinsam ein neues atombetriebenes U-Boot entwickeln und bauen, das ab 2040 in Dienst gestellt werden soll.
Eine Verzögerung oder Aufkündigung des Bündnisses durch die USA oder ein Versuch, die Vereinbarung neu zu verhandeln, könnte für Australien schwere Folgen haben. Schon jetzt sieht sich das Land vor dem Problem, die vorhandenen U-Boote der veralteten Collins-Klasse länger in Betrieb zu halten als gewünscht.