Russische Wagner-Söldner folterten Zivilisten in Mali

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Die russische Söldnergruppe Wagner hat Recherchen zufolge im westafrikanischen Mali hunderte Zivilisten entführt, gefangen gehalten und gefoltert. Es seien sechs Orte in Mali ermittelt worden, an denen die Wagner-Gruppe in den Jahren 2022 bis 2024 Zivilisten festgehalten habe, darunter ehemalige UN-Stützpunkte, hieß es in der am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung des Journalistennetzwerks Forbidden Stories. An der Recherche, die auf den Aussagen von malischen Flüchtlingen im Nachbarland Mauretanien beruht, waren drei internationalen Medienhäuser beteiligt, darunter „Le Monde“.

Am Montag war aus Diplomatenkreisen publik geworden, dass die Wagner-Gruppe nach über drei Jahren offiziell Mali verlässt — ihre Einheiten jedoch in eine russische Nachfolgeorganisation integriert werden.

Bei den illegalen Inhaftierungen und systematischer Folter seien wiederholt Menschen getötet worden, hieß es in dem Bericht weiter. Die Foltermethoden erinnerten demnach an vergleichbare Fälle in der Ukraine. Die überlebenden Opfer, die in einem mauretanischen Flüchtlingslager befragt wurden, berichteten von Folter durch Waterboarding, Schläge und Verbrennungen mit Zigaretten.

In ihrem Kampf gegen dschihadistische Gruppen setzte die Militärjunta in Mali in den vergangenen dreieinhalb Jahren auf Unterstützung durch die Gruppe Wagner. Offiziell gab der westafrikanische Staat die Anwesenheit von Wagner-Söldnern nie zu, sondern sprach nur von russischen Ausbildern.