Rote Flecken an den Beinen durch Hitze: Was steckt dahinter?

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Bilden sich bei Hitze rote Flecken an den Beinen, kann das unterschiedliche Gründe haben. Wie sich die Hautausschläge dann äußern und was hilft.

Kommt es im Sommer zu hohen Temperaturen, kann sich der Körper bis zu einem gewissen Maß daran anpassen. Länger anhaltende Hitzephasen überlasten den Organismus jedoch mitunter. Das kann sich durch unterschiedliche Reaktionen bemerkbar machen – bei manchen Menschen auch durch Hautveränderungen.

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Bilden sich im Sommer rote Flecken an den Beinen, kann das diverse Gründe haben. Hier stellen wir Ihnen zwei mögliche Ursachen vor, die mit Hitze in Zusammenhang stehen.

Rote Flecken an den Beinen durch Wanderkrätze

Bei der sogenannten Wanderkrätze bildet sich vor allem an den Unterschenkeln bis hin zu den Knöcheln ein Ausschlag aus roten, punktähnlichen Hautverfärbungen, die teils flächig ineinander übergehen können. Der Bereich des Sockenbündchens bleibt dabei meist ausgespart. Symptome wie Schmerzen, Brennen oder Juckreiz gehen eher selten damit einher. Nur in seltenen Fällen tauchen die roten Flecken auch an den Oberschenkeln auf.

Diese Art von roten Flecken entwickelt sich typischerweise bei körperlicher Anstrengung in Kombination mit Hitze an den Beinen, etwa nach einer ausgedehnten Wanderung oder einem langen Lauftraining an einem heißen Sommertag.

Die feingewebliche Untersuchung einer Gewebeprobe zeigt bei Menschen mit Wanderkrätze dann eine spezielle Form der Blutgefäßentzündung: eine leukozytoklastische Vaskulitis. Diese führt dazu, dass es an heißen Tagen bei körperlicher Anstrengung in den Beinen zu Hauteinblutungen aus feinsten Blutgefäßen (den Kapillaren) kommt.

Was genau diese Art der roten Flecken an den Beinen letztlich verursacht, ist bislang nicht abschließend geklärt. Fachleute vermuten, dass es zu den Hauteinblutungen kommt, wenn mit der Temperaturregulation der feinen Venen (Venolen) in der Haut etwas nicht stimmt und gleichzeitig die Muskelpumpe in den Waden nicht richtig funktioniert. Eine chronische Venenschwäche oder Gerinnungsstörung hat mit dieser Art des Hautausschlags hingegen für gewöhnlich nichts zu tun.

Eine Wanderkrätze ist in der Regel harmlos und verschwindet meist nach zwei bis drei Tagen von selbst, in manchen Fällen dauert es auch bis zu zehn Tage. Eine Behandlung ist in der Regel nicht nötig. Treten die roten Flecken an den Beinen akut auf, kann es jedoch helfen, die Beine hochzulegen. Auch die Beine kühl abzuduschen, kann sich positiv auswirken.

Kommt es immer wieder zu einer Wanderkrätze, hilft es unter Umständen, bei heißem Wetter und bevorstehender Anstrengung Kompressionsstrümpfe (Klasse 1) zu tragen.

Die sogenannte Wanderkrätze ist unter vielen Namen bekannt. Andere Bezeichnungen sind beispielsweise Purpura d’effort, belastungsinduzierte Purpura, Pilgerkrätze sowie Sport-, Bergsteiger- oder Golfer-Purpura. Im englischsprachigen Raum ist die Erkrankung als Runner’s purpura oder Exercise-induced vasculitis bekannt.

Ein Hitzeausschlag (auch Hitzepickel, Miliaria oder Dermatitis hidrotica genannt) kann ebenfalls zu roten Flecken an den Beinen führen. Häufig handelt es sich dabei um kleine, etwas erhabene rötliche Flecken, die mit Juckreiz und leichter Schwellung einhergehen können.

Meist bildet sich solch ein Hitzeausschlag dort, wo Haut auf Haut trifft. Oft bilden sich die roten Flecken darum an den Beinen, etwa an der Innenseite der Oberschenkel. Hitzepickel können aber ebenso an den Armen, am Rücken, in den Achselhöhlen, der Leistengegend, unter den Brüsten oder in Hautfalten auftreten. Stellen, an denen Kleidung länger eng anliegt (wie am Hosenbund), können ebenfalls von Hitzeausschlag betroffen sein.

Ein Hitzeausschlag entwickelt sich bei Erwachsenen vor allem bei feuchtwarmer, tropischer Hitze, wenn man stark schwitzt. Denn dabei kann die Hornschicht der Haut aufquellen und die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verstopfen.

In der Folge können sich Hitzepickel unterschiedlichen Ausmaßes bilden – angefangen von kleinen Hautbläschen bis hin zu roten Flecken oder tiefergehenden Knötchen oder Pusteln. Prinzipiell können jedoch auch körperlich belastende Aktivitäten (wie Sport oder körperliche Arbeit) zu rotfleckigen Hitzepickeln an den Beinen oder anderen Körperstellen führen, wenn dabei viel geschwitzt wird.

Bei Neugeborenen kann es rasch zu Hitzepickeln kommen, da bei ihnen die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen noch nicht voll entwickelt sind. Diese können beim Schwitzen darum leichter verstopfen. Daher können Hitzepickel bei Neugeborenen ein Hinweis darauf sein, dass sie zu warm gekleidet sind, es in ihrer Umgebung zu warm oder die Körpertemperatur durch Fieber erhöht ist.

Bei einem Hitzeausschlag bessern sich die roten Flecken an den Beinen häufig von allein, sobald es kühler wird. Daher kann prinzipiell alles hilfreich sein, was für Kühlung sorgt, wie etwa

  • Schatten aufsuchen,
  • leichte, lockere Kleidung bevorzugen beziehungsweise zu warme Kleidung loswerden,
  • sich kühl abduschen,
  • einen kühlfeuchten Waschlappen oder eine kühle Kompresse auflegen sowie
  • ausreichend trinken.

Falls die roten Flecken an den Beinen mit starkem Juckreiz einhergehen, können Mittel aus der Apotheke helfen, wie zum Beispiel Tabletten oder Gels mit Antihistaminika oder Salben mit Hydrokortison.