Veteranentag: Überfällige Ehrung von Soldaten

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Nicht zufällig und aus gutem Grund hat die Debatte über die Wehrpflicht am Wochenende an Fahrt aufgenommen.

Denn zum ersten Mal ist am Sonntag an vielen Orten in Deutschland mit einem Nationalen Veteranentag die Leistung von mehr als zehn Millionen Soldatinnen und Soldaten gewürdigt worden, die seit Gründung der Bundeswehr vor 70 Jahren freiwillig oder als Wehrpflichtige gedient haben.

Überfällig war die Ehrung und das Erinnern an 119 Soldaten, die seit 1992 bei Auslandseinsätzen vor allem in Afghanistan ihr Leben ließen. Hinzu kommen Tausende verletzte und traumatisierte Bundeswehrangehörige.

Jahrelanges Drängen auf Gedenken

Es hat viel zu lange gedauert, bis sich Parteien und Bundesregierung auf einen solchen Ehren- und Gedenktag verständigt haben, und das auch erst nach jahrelangem Drängen von Veteranen. Und immer noch müssen im Einsatz für Deutschland auch psychisch schwer Verwundete mit der Bundeswehr in unwürdiger Weise um eine angemessene Entschädigung und Gesund­heitsversor­gung streiten.

Auch wenn die Bundeswehr mit einem solchen Tag und auch vor dem Hintergrund der auch Deutschland bedrohenden russischen Aggression in der Ukraine nicht mehr im Alltag unsichtbar ist, fehlen ihr doch zur wirksamen Landesverteidigung mindestens 60.000 zusätzliche Soldaten.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn liegt deshalb richtig, wenn er eine zügige Rückkehr zu der von einem CSU-Verteidigungsminister ausgesetzten Wehrpflicht anmahnt.