Ermittlungen nach Hackerangriff auf Redakteure

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Angriff aus dem Ausland?

Bericht: Hacker attackieren die “Washington Post”


16.06.2025 – 13:29 UhrLesedauer: 2 Min.

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Hacker haben es häufig auf Medien abgesehen, um an sensible politische Informationen zu gelangen. (Symbolbild) (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/dpa-bilder)

Bei einem Cyberangriff sind die E-Mail-Konten von Redakteuren der “Washington Post” gehackt worden. Die Spur könnte ins Ausland führen.

Die “Washington Post” wurde offenbar Ziel eines Hackerangriffs. Wie das “Wall Street Journal” (WSJ) berichtet, seien E-Mail-Konten mehrerer Reporter des Blatts kompromittiert worden. Ziel des Angriffs seien Journalisten gewesen, die über Themen wie nationale Sicherheit, China und Wirtschaftspolitik berichten, heißt es.

Die “Washington Post” habe den Vorfall am vergangenen Donnerstag entdeckt und ihre Mitarbeiter über die möglicherweise gezielte Attacke informiert. Auch darüber, dass der Angriff “möglicherweise das Werk einer ausländischen Regierung” gewesen sei, zitiert das “WSJ” “mit der Situation vertraute Personen”.

Laut einem internen Schreiben von “Washington Post”-Chefredakteur Matt Murray, die dem “WSJ” nach eigenen Angaben vorliegt, sei nur eine geringe Anzahl von Journalisten-Accounts betroffen.

Es gab bereits vergleichbare Vorfälle. 2022 war der Mutterkonzern News Corp. des “Wall Street Journal” von einem ähnlichen Angriff betroffen. Damals gingen Experten davon aus, dass die Attacke im Auftrag chinesischer Behörden erfolgte.

Der Grund: Die Angreifer interessierten sich offenbar für Themenfelder, die für Peking von Bedeutung waren. Darunter etwa Artikel und Dokumente über Taiwan und die ethnische Minderheit der Uiguren in China.

Die vom jüngsten Hack betroffenen Reporter der “Washington Post” teilten indes mit, selten sensible Informationen per E-Mail zu versenden. Für die interne Kommunikation werde häufig der berufliche Chat-Dienst Slack verwendet. Der Austausch mit Quellen finde über verschlüsselte Dienste wie Signal statt.

Laut Chefredakteur Murray gebe es derzeit keine Hinweise, dass weitere IT-Systeme oder Leserkonten von dem Angriff betroffen seien. Man werde den Vorfall weiter untersuchen, heißt es. Alle Mitarbeiter seien verpflichtet worden, ihre Anmeldedaten wie Passwörter zu aktualisieren.