Kessler bleibt bei Özcan plötzlich vielsagend vage

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Die Fans des 1. FC Köln warten auf die nächsten Neuzugänge für die Bundesliga. Thomas Kessler erklärte nun die weitere Kaderplanung.

Über 300 Fans des 1. FC Köln waren am Dienstagabend ins Rheinenergiestadion gekommen. Im “12. Mann” hatte der FC zum Mitglieder-Stammtisch mit dem Vorstand und Sportchef Thomas Kessler geladen. Der 39-Jährige nutzte den Abend, um den Anhängern einen Einblick in die Kaderplanung zu geben.

Kessler sprach ausführlich über die bisherigen Verpflichtungen von Ragnar Ache, Isak Johannesson und Cheftrainer Lukas Kwasniok. Vor allem aber erklärte der Sportdirektor den Stand bei potenziellen Neuzugängen – und äußerte sich insbesondere auch zu einem Gerücht um einen ehemaligen Kölner.

Denn schon länger hält sich das hartnäckige Gerücht, der FC wolle Salih Özcan nach Köln zurückholen. Der zentrale Mittelfeldspieler wäre ein logischer Ersatz für Eric Martel, der seinen Vertrag bislang bislang nicht verlängert hat und als Kandidat für einen Abschied in diesem Sommer gilt. Entsprechend zurückhaltend erklärte Kessler die Personalie. Dementieren wollte er das Interesse jedenfalls nicht.

Er kenne den 27-Jährigen natürlich sehr gut, schließlich habe mit ihm zusammen gespielt und ihn anschließend lange begleiten dürfen. “Wir haben weiterhin einen guten Draht”, sagte Kessler, hob dabei aber hervor, dass er sich stets nur privat mit Özcan austauschen würde. “Wir als FC sind nicht in Gesprächen mit Salih Özcan.” Was aber nicht bedeutet, dass sich dies schnell ändern könnte. “Wenn wir Spieler abgeben, sind wir in der Lage, wieder in den Kader zu investieren. Das Geld fließt in die Mannschaft.” Sollte Martel den FC tatsächlich verlassen, dann womöglich in Özcan.

Dennoch schaut der FC zunächst auf andere Positionen. “Wir haben in jeder Positionsgruppe den Anspruch, jemanden dazuzuholen”, erklärte Kessler und meinte damit Tor, Abwehr, Mittelfeld und Angriff. “Auf der Rechtsverteidiger-Position haben wir nominell nur einen Spieler.” Dazu brauche es einen “zweiten Torwart, der Marvin Schwäbe den Rücken freihält”. In der Innenverteidigung sieht Kessler ebenfalls “eine Vakanz” und auf der Linksverteidiger-Position “eventuell auch – je nachdem, wer uns verlässt”.

Damit meinte der Sportdirektor freilich Max Finkgräfe, um den sich die TSG Hoffenheim bemüht. Aaron Zehnter vom SC Paderborn ist beim FC in der engeren Auswahl. Darüber hinaus soll unabhängig von Martel noch ein defensiver Mittelfeldspieler kommen, ebenso ein weiterer Mittelstürmer. Weitere Transfers nicht ausgeschlossen, schließlich ist die Transferphase noch jung.

Kessler strebt für die Bundesliga an, “der Mannschaft eine Struktur zu geben”. Dafür bräuchte es nicht nur entwicklungsfähige Talente, sondern auch Bundesliga-erfahrene Profis, die wissen, was den FC in der nächsten Saison erwartet. “Wir können nicht im großen Teich fischen, wo wir 50 Millionen Euro haben”, sagte Kessler, machte deshalb aber klar, dass es wohl “die eine oder andere Leihe” in diesem Sommer geben könnte. “Aber nur dann, wenn wir eine Kaufoption für die Spieler bekommen.”

Nach Ache und Johannesson hat Kessler also noch viel Arbeit vor sich. Da trifft es sich gut, dass mit Kwasniok der neue Cheftrainer in der kommenden Woche seine Arbeit aufnehmen wird. Dann soll die Kaderplanung weiter vorangetrieben und auch entschieden werden, welche Spieler den Club verlassen sollen. Denn bei allen Plänen für die Neuzugänge: Der FC wird auch noch viele Spieler im Sommer abgeben müssen. Die Transferphase hat also gerade erst begonnen.