Die unterzeichnenden Organisationen fordern eine „gründliche, umfassende und glaubwürdige“ Untersuchung. Angesichts der Vielzahl dokumentierter Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht könne ein solches Verfahren nur zu dem Schluss kommen, dass Israel den Verpflichtungen des Abkommens in erheblichem Maße nicht nachkomme, heißt es in der Erklärung. Kritik üben die Gruppen auch an der späten Reaktion der EU. Obwohl Spanien und Irland bereits im Februar 2024 eine Überprüfung verlangt hatten, habe die Union erst im Juni Schritte eingeleitet. Zudem sei auf internationale Gerichtsentscheidungen, UN-Berichte und die vom Internationalen Strafgerichtshof beantragten Haftbefehle bislang kaum reagiert worden.
Israel werden unter anderem Angriffe auf zivile Infrastruktur im Gazastreifen, die Blockade humanitärer Hilfe sowie völkerrechtswidrige Siedlungspolitik vorgeworfen. Der Internationale Gerichtshof (IGH) hatte Israel seit Januar 2024 mehrfach zu Maßnahmen aufgefordert, um einer drohenden Völkermordlage entgegenzuwirken.