Gianni Infantino und sein Turnier verärgern Fußball-Fans

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Klub-WM verärgert Nutzer

“Der Fußball wird überstrapaziert”


21.06.2025 – 13:56 UhrLesedauer: 3 Min.

Gianni Infantino zu Besuch im Weißen Haus: Der Fifa-Chef ist stolz auf seine Klub-WM.Vergrößern des Bildes

Gianni Infantino zu Besuch im Weißen Haus: Der Fifa-Chef ist stolz auf seine Klub-WM. (Quelle: Alex Brandon / AP / dpa)

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Die Klub-WM ist in vollem Gange, findet jedoch unter Ausschluss vieler Fußballfans statt. Sie sehen den Sport an sich in Gefahr.

Vor einer Woche startete die Klub-WM in den Vereinigten Staaten von Amerika. Seitdem wurden dutzende Spiele absolviert. Doch die Zuschauerzahlen in den Stadien und im Fernsehen bleiben unter den Erwartungen. Dass Gianni Infantino sein Herzensprojekt dennoch als Erfolg verbucht, entlarvt Melanie Muschong als Wahrheitsverdrängung.

Auf den Kommentar der t-online-Sportredakteurin, den Sie hier lesen können, folgten zahlreiche zustimmende Zuschriften, die belegen: Die Klub-WM kommt bei vielen t-online-Nutzern und Fußballfans nicht gut an.

Edith-Maria Prager schreibt: “Ich schließe mich vollkommen Melanie Muschongs Statement an. Mir ist schon seit langer Zeit klar, dass Herr Infantino nur die Dollarscheine in den Augen hat und Fußball für ihn eine Geldmaschine ist. Die Gesundheit der Spieler ist leider sekundär und das wird auf unsere Bundesliga negative Auswirkungen haben. Denn die Spieler haben kaum Regenerationszeit und werden eine so lange Spielsaison kaum Leistungen abrufen können.”

“Gianni Infantino ist wahrscheinlich der einzige Zuschauer, der von seinem Werk absolut begeistert ist”, spottet Michael Spitzer. “Während die Vereine, vor allem aber die Spieler, tief durchatmen müssen, um ihren Protest runterschlucken zu können, beweihräuchert sich der Fifa-Chef selbst. Schlimmer noch: Er preist dieses Turnier wider besseres Wissen als Erfolg. Sein ‘Politikstil’ erinnert an den des Oberhauptes des diesjährigen Gastgeberlandes: keine Rücksicht auf andere – hauptsache, man verkauft sich und sein Tun als großartig.”

Donald Trump (l.) und Gianni Infantino betrachten die Trophäe der Klub-WM: Dem US-Präsidenten und dem Fifa-Chef werden charakterliche Parallelen zugesprochen.Vergrößern des Bildes
Donald Trump (l.) und Gianni Infantino betrachten die Trophäe der Klub-WM: Dem US-Präsidenten und dem Fifa-Chef werden charakterliche Parallelen zugesprochen. (Quelle: Uncredited / Pool / AP / dpa)

Rita Heinle-Langers findet harte Worte: “Infantino ist ein geldgieriges Monster. Er interessiert sich in keiner Weise für Menschen. Es interessiert ihn auch rein gar nicht, dass er die Spieler Extremen aussetzt wie Klima, Spielzeiten und Reisestrapazen. Er muss gebremst werden. Es kann doch nicht sein, dass die Fifa keinen geeigneten, nicht geltungssüchtigen und nicht korrupten Vertreter aufbieten kann. So jedenfalls macht es uns Fans keinen Spaß und ein Ende seines Wahnsinns ist nicht in Sicht.”

“Es ist ein absolut überflüssiger Wettbewerb im völlig falschen Land zu einer nicht vertretbaren Jahreszeit”, findet Peter Krieger. “Die Zuschauerzahlen zeigen ja, dass dieser Wettbewerb in keiner Weise attraktiv ist. Das kann sich der Spinner Infantino noch so schönreden. Es ist traurig, dass so ein einzelner ‘Diktator’ sich durchsetzen kann. Es müsste viel mehr Widerstand gegen diesen Wettbewerb geben. Aber die ‘Aufständischen’ werden entweder mit Geld ruhig gestellt oder es werden Repressalien seitens der Fifa angedroht.”

Sven Schure meint: “Leider ist die Klub-WM genauso uninteressant wie die Nations League. Das sind Turniere, die kein Mensch braucht. Fußball wird nur noch ausgeschlachtet. Ich sah den Sport immer gern, aber er hängt mir langsam echt zum Hals raus. WM, EM, Champions League, Euro League und so weiter sind völlig uninteressant geworden. Fußball verkommt zu einem Ramschprodukt im Supermarkt. Mich interessiert nur noch mein Heimatverein, und der Rest kann mir gestohlen bleiben. Die Fußballkultur ist kaputtgegangen und meine Zeit ist mir jetzt dafür zu schade.”

“Mit dem weiteren Turnier werden Fußballfans übersättigt”, glaubt Jürgen Dorsch. “Kaum jemand interessiert sich für diese Klub-WM: halb leere Stadien, kaum Zuschauer und dazu eine zweifelhafte Spielqualität. Auf dem Rücken der Spieler, die kaum noch Zeit zur Regeneration haben, wird der letzte Euro noch herausgepresst und eine höhere Verletzungsgefahr in Kauf genommen. Ich bin Fußballfan, aber so langsam verliere ich die Freude an dem Sport und ertappe mich dabei, wie ich immer weniger Spiele ansehe. Man sollte den Bogen nicht überspannen, denn weniger ist oft mehr.”

Rudi Statt verrät: “Die Spiele der Klub-WM schaue ich mir nicht an – weder im TV, geschweige denn im Stadion. Ich denke, nicht nur die Spieler werden überstrapaziert, sondern auch die Ware Fußball. Das bisherige Angebot mit EM- und WM-Spielen von Männern und Frauen sowie diversen Juniorspielen während der Ligapausen ist völlig ausreichend und gibt jedem Fußballfan ausreichend Gelegenheit, seinen Sport auf hohem Niveau zu genießen. Dieser zusätzliche Wettbewerb schadet dem Fußball mehr, als er ihm nützt.”