Präsident von BVB-Gegner lobte Trump und will Vermögen spenden

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Schillernder Klubchef des BVB-Gegners

Er lobte Trump und will sein Vermögen spenden

21.06.2025 – 17:28 UhrLesedauer: 2 Min.

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Patrice Motsepe mit Fifa-Präsident Gianni Infantino: Der Boss der Mamelodi Sundowns gilt als erster schwarzer Milliardär Afrikas. (Quelle: Arturo Holmes/getty-images-bilder)

Die Mamelodi Sundowns sind Südafrikas Rekordmeister. Mitverantwortlich für den Erfolg: der langjährige Klubchef Patrice Motsepe – der einst Geschichte schrieb.

Wenn Borussia Dortmund am Samstag im zweiten Gruppenspiel bei der Klub-WM auf die Mamelodi Sundowns aus Südafrika trifft (ab 18 Uhr im Liveticker bei t-online), dann wartet tatsächlich ein Klub der Superlative auf den BVB. Die Sundowns sind mit 15 Titeln der Rekordmeister ihres Landes und so etwas wie der FC Bayern Südafrikas. Zuletzt achtmal in Folge wurde das Team aus dem Nordwesten Pretorias Meister, dominiert die heimische Liga, gewann 2016 dazu die afrikanische Champions League und 2023 direkt die erste Austragung der African Football League.

“Sie möchten Fußball spielen und neigen dazu, die Dinge spielerisch lösen zu wollen”, sagte BVB-Trainer Niko Kovač im Vorfeld der Partie in Cincinnati. “Sie spielen ansehnlich – aber das werden wir verhindern müssen.”

Dabei ist der Aufstieg der Mamelodi Sundowns zu einem der erfolgreichsten Klubs Afrikas eng mit einem Namen verbunden: Patrice Motsepe. Der 63-Jährige übernahm den südafrikanischen Verein bereits im Jahr 2003 und führte ihn auf ein neues professionelles Niveau – sportlich wie strukturell. Der Unternehmer zählte laut “Forbes” 2021 und 2022 mit einem Vermögen von rund drei Milliarden US-Dollar zu den reichsten Menschen Afrikas. In Südafrika gilt er als erster schwarzer Milliardär des Landes.

Motsepe ist eine schillernde Figur in seinem Heimatland: Er ist Gründer des Bergbauunternehmens African Rainbow Minerals, zu dem unter anderem Platin-, Gold- und Kupferminen gehören. Der Abbau machte ihn reich, fast zeitgleich verlief auch der Aufstieg der Sundowns. Privat ist Motsepe mit der Ärztin und Mode-Unternehmerin Precious Moloi-Motsepe verheiratet, das Paar hat drei Söhne. Seine Schwester Tshepo ist mit dem südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa verheiratet, eine weitere Schwester, Bridgette, mit dem früheren Justizminister Jeff Radebe.

Für negatives Aufsehen sorgte Motsepe indes im Januar 2020 beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Dort hielt er eine skurrile Lobhudelei auf den damaligen US-Präsidenten Donald Trump: “Afrika liebt Amerika, Afrika liebt Sie. Wir wollen, dass Sie erfolgreich sind”, entfuhr es dem Unternehmer damals. Nach scharfer öffentlicher Kritik ruderte er zurück. Er habe nicht das Recht, für andere zu sprechen, sagte er anschließend.

Und neben seinem wirtschaftlichen Einfluss nimmt Motsepe auch im internationalen Fußball zentrale Rollen ein. Er ist seit 2021 Präsident des afrikanischen Kontinentalverbands CAF und gleichzeitig Vizepräsident der Fifa unter Gianni Infantino. Gleichzeitig engagiert er sich intensiv für soziale Projekte. Als Unterstützer der Initiative “Giving Pledge” hat er zugesagt, mindestens die Hälfte seines Vermögens für wohltätige Zwecke einzusetzen. Der Fokus seiner Stiftungsarbeit liegt dabei unter anderem auf Bildungsförderung und strukturschwachen Regionen.

Auch gesellschaftlich haben sich die Sundowns unter seiner Führung weiterentwickelt. Der Klub wurde zu einem Symbol für moderne Klubführung auf dem afrikanischen Kontinent. Und will ansehnlich spielen – wenn es der BVB unter Niko Kovač nicht verhindert.