Logisch: Andrea Kiewel kann wohnen, wo sie sich zu Hause fühlt. Natürlich auch in Tel Aviv bei ihren Liebsten, de facto nun aber ein Kriegsgebiet. Für ihre An- und Abreise an den Mainzer Lerchenberg wird (mutmaßlich) nicht der Rundfunkbeitrag erhöht, insofern: keine weitere Aufregung notwendig.
Es spräche trotzdem für “Kiwi” und auch für das ZDF, wenn sie gemeinsam für den “Fernsehgarten” zumindest vorübergehend eine andere Lösung finden würden. Die 60-Jährige könnte so bei Mann und Familie bleiben und mit ihnen gemeinsam überstehen, was das Mullah-Regime aus dem Iran in den kommenden Tagen und Wochen in Richtung Israel abfeuern wird.
Und der “Fernsehgarten” – eine (wenn auch schwer erklärbare) Oase von schnuckeliger Fröhlichkeit und fragiler Harmonie, je nach Kiwis Laune – wäre nicht länger ein absurder Lackmustest für die Lage im Nahen Osten:
“Wie sieht’s aus an der Front?”
“Kiewel kommt!”
“Dann geht’s ja …”
Man merkt: Nahost-Krieg und “Fernsehgarten”, das passt so nicht mehr zusammen. Wir leben in Zeiten, in denen sich immer mehr Menschen nach “nachrichtenfreien” Zonen sehnen, um den ewigen Krisen zu entgehen. Das kann Andrea Kiewel der schrulligen Schunkel-Show so nicht mehr geben.
Es stellt sich auch grundsätzlich die Frage, ob die Sendung ohnehin einen neuen Anstrich vertragen könnte. Sicher sind die Einschaltquoten weitgehend stabil. Aber die absoluten Zuschauerzahlen waren in den Hochzeiten des Fernsehgartens, wie des gesamten linearen TV, fast doppelt so hoch: Dem Fernsehgarten stirbt das Publikum weg. Will er neue Zielgruppen erschließen, könnte ein neuer Gastgeber, eine neue Gastgeberin ein Anfang dafür sein. Es ist höchste Zeit dafür, solange die Quoten noch nicht abgestürzt sind.
Wie wär’s mit Sportmoderatorin Esther Sedlaczek von der ARD? Die 39-Jährige hat ein Faible für Schlager und Show und auch ein Näschen dafür. Sie hat das Kunststück geschafft, aus dem anfangs eher drögen Ex-Kicker Bastian Schweinsteiger Deutschlands Fußball-TV-Experten Nummer Eins zu machen. Wer das zustande bringt, der haucht auch der schrulligen ZDF-Sonntagsparty neues Leben ein. Außerdem lebt sie in Deutschland, genauer gesagt in Berlin.
Im Sommer erwartet Esther Sedlaczek ihr drittes Baby. Im kommenden Jahr könnte sie also den Fernsehgarten adoptieren. Joachim Llambi und Lutz van der Horst müssten einstweilen weiter vertreten. Lief doch nicht schlecht. Nur so eine Idee …