
Der ehemalige Disney-Manager Kevin Mayer erklärt die TV-Ära für beendet. Der Höhepunkt des Fernsehens sei drei bis vier Jahre her.
Nicht einmal die künstliche Intelligenz kann der Branche laut Mayer noch groß helfen. „Man kann sich nicht zu sehr auf KI verlassen“, sagte er.
Mayers Äußerungen kommen zu einem schwierigen Zeitpunkt für die Fernsehbranche. Traditionelle Sender kämpfen seit Jahren mit dem Aufstieg von Streaming-Plattformen.
Ein ehemaliger Disney-Manager sagt, die goldene Ära des Fernsehens sei vorbei. Selbst die künstliche Intelligenz (KI) könne jetzt nicht mehr helfen.
Kevin Mayer verbrachte mehr als 14 Jahre in Führungspositionen bei Disney. Am Freitag sprach er im Podcast „Opening Bid“ von „Yahoo Finance“ darüber, dass das Fernsehen seinen Höhepunkt überschritten hat.
Der heutige Co-Chef und Gründer von Candle Media, war im Jahr 2020 für einige Monate auch CEO der Social-Media-Plattform Tiktok.
„Die Inhalte werden durch KI unter Druck gesetzt“, sagt der Ex-Disney-Manager
„Inhalte sind im Moment knapp. Es kostet viel Geld, großartigen Content zu schaffen. Wenn man traditionelle Film– und Fernsehinhalte mit hohem Produktionswert erstellt, ist das teuer und wird immer teurer“, sagte er. „Die KI könnte hier ein wenig helfen, denn sie ist ein Werkzeug, das die Effizienz bei der Erstellung von Videos und Geschichten und allem anderen erhöhen kann.“
Er räumte jedoch ein, dass KI der Branche nur begrenzt helfen kann: „Man kann sich nicht zu sehr auf KI verlassen“, sagte er. „Als Werkzeug für kreative Führungskräfte und innovative Köpfe denke ich, dass es vielleicht tatsächlich bei der Effizienz helfen wird. Die Inhalte werden aber unter Druck gesetzt.“
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Mayer sagte, TV habe vor drei bis vier Jahren seinen Höhepunkt erreicht, und „es gibt nicht mehr die Einnahmebasis, um sich so viele Inhalte zu leisten, wie es damals der Fall war.“ Er fuhr fort: „Da ist nicht mehr genug Geld, um sowas zu decken – also wird der Inhalt definitiv reduziert.“
In seinen 14 Jahren bei Disney war Mayer an der Übernahme von Marvel, Lucasfilm, Pixar und 21st Century Fox beteiligt. Als Vorsitzender von Disneys Direct-to-Consumer- und internationaler Abteilung leitete er das Team, das 2019 Disneys Streaming-Dienst Disney+ startete.
Kontroverse um künstliche Intelligenz in Hollywood
Der Einsatz von KI bei der Produktion von Filmen und Inhalten ist ein umstrittenes Thema. Im Jahr 2023 streikten mehr als 11.000 Film- und TV-Drehbuchautoren in Hollywood, um gegen den Einsatz von KI in ihrer Branche zu protestieren und mehr Regulierung zu fordern.
Mayers Äußerungen kommen zu einem schwierigen Zeitpunkt für die US-Medienbranche. Traditionelle Fernsehsender kämpfen seit Jahren mit dem Aufstieg von Streaming-Plattformen wie Netflix und Disney, die einst wichtige Kabelfernsehsender überflüssig gemacht haben.
Comcast, der amerikanische Mega-Konzern für Massenmedien, Telekommunikation und Unterhaltung kündigte im November an, dass er fast alle seine Fernsehsender in ein eigenes Unternehmen ausgliedern werde. Zum Konzern gehören unter anderem MSNBC, CNBC und USA Network.
Vertreter von Candle Media reagierten nicht auf eine Anfrage von Business Insider.
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