Gericht zeigt Sex-Videos – Prozessende in Sicht

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Prozessende in Sicht

Geschworene müssen Sex-Videos von Sean “Diddy” Combs sichten


24.06.2025 – 06:40 UhrLesedauer: 2 Min.

Sean "Diddy" Combs: Er sitzt nach zahlreichen Anklagen wegen Sexualverbrechen in Untersuchungshaft.Vergrößern des Bildes

Sean “Diddy” Combs: Er sitzt nach zahlreichen Anklagen wegen Sexualverbrechen auf der Anklagebank. (Quelle: Jordan Strauss/Invision/AP/dpa/dpa-bilder)

Der Prozess gegen Sean Combs wegen Anschuldigungen von Sexualstraftaten geht in die Schlussphase. Jetzt muss die Jury Sex-Videos des Rappers sichten.

Baby-Öl, Alkohol, Toilettenartikel, Laken, Handtücher und Drogen: Das waren die Zutaten, die vergangene Woche laut Ex-Mitarbeitern von Sean Combs für Sex-Partys in Hotelzimmern organisiert wurden. Jetzt geht es noch einen Schritt weiter: Im Prozess gegen den Rapper wegen mutmaßlicher Sexualstraftaten müssen die Geschworenen Sex-Videos des früheren Superstars sichten.

Es seien mehrere Dutzend solcher Videos sichergestellt worden, die über mehrere Jahre hinweg aufgenommen worden und insgesamt mehrere Stunden lang seien, sagte Joseph Cerciello, Spezialagent der US-Heimatschutzbehörde dem Gericht in New York, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Rund ein Dutzend davon bekamen die zwölf Geschworenen mit Kopfhörern zu sehen. Für die Öffentlichkeit und die Medien sind diese Videos, in denen den Angaben zufolge sowohl Combs als auch andere Männer und eine der Frauen, die ihm vor Gericht Missbrauch vorwarf, zu sehen sind, auf Anweisung des Gerichts nicht zugänglich.

Zuvor hatten bereits mehrere Zeugen und Zeuginnen in dem Prozess von mehrtägigen Sex-Veranstaltungen mit Drogen in Hotels berichtet, die der Rapper organisiert habe. Mehrere Frauen werfen ihm unter anderem vor, sie zur Teilnahme daran gezwungen zu haben.

Der 55 Jahre alte Musiker wird des Sexhandels, organisierter Kriminalität und weiterer Straftaten beschuldigt. Der Rapper bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.

Das Verfahren geht derweil seinem Ende entgegen: Beobachter rechnen damit, dass die Schlussplädoyers schon bis zum Ende der Woche durch sein könnten. Danach würden sich die Geschworenen für Beratungen zurückziehen. Ein Urteil kommende Woche ist also möglich.