Greuther Fürth schon mit 12 Neuzugängen

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Zweitligist schon mit zwölf Neuzugängen

Der Totalumbruch war unumgänglich


24.06.2025 – 15:06 UhrLesedauer: 3 Min.

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Die Fürther Dennis Srbeny (l.) und Felix Klaus: Sie bleiben ihrem Klub nach aktuellem Stand erhalten. (Quelle: IMAGO/Sportfoto Zink / Melanie Zink/imago)

Offiziell geöffnet ist der Transfermarkt noch nicht. Ein Zweitligist hat dennoch bereits zahlreiche Deals eingetütet – und enteilt damit quantitativ der Konkurrenz.

Am Dienstag gab Zweitligist Greuther Fürth die Verpflichtung von Felix Higl bekannt. Der Stürmer kommt von Absteiger SSV Ulm zu den Franken. Die Meldung, die für das Gros der Fußballfans in Deutschland wohl nur eine untergeordnete Bedeutung hat, ist jedoch eine durchaus beachtliche. Denn Higl ist bereits der zwölfte Sommerneuzugang in Fürth. Dabei hat das Transferfenster noch nicht einmal geöffnet.

Eigentlich können Spieler nämlich erst ab dem 1. Juli 2025 offiziell zu ihren neuen Vereinen stoßen. Wie in jedem Jahr werden viele Verträge für die kommende Spielzeit aber bereits früher geschlossen – und Fürth hat sich diesen Umstand zunutze gemacht.

Ablösefrei kamen bisher Mathias Olesen (1. FC Köln), Philipp Ziereis (LASK), Jannik Dehm (Hannover 96), Pelle Boevik (FC Ingolstadt), Juan Cabrera (FC Augsburg II), Noah König (Hoffenheim II), Omar Sillah (HSV II) und Sebastian Jung (Babelsberg 03). Timo Schlieck wurde von RB Leipzig ausgeliehen.

Für Aaron Keller aus Unterhaching und Lukas Reich von 1860 München zahlte Fürth insgesamt 1,2 Millionen Euro. Wie viel Higl gekostet hat, ist aktuell noch unklar. Der Angreifer besaß in Ulm aber noch einen Vertrag bis 2026, dürfte dem Klub dementsprechend noch etwas Geld eingebracht haben. Die “Bild” spricht von einem niedrigen sechsstelligen Betrag.

Dass Fürth bereits ein Dutzend neue Spieler unter Vertrag genommen hat, ist angesichts der zahlreichen Abgänge derweil nachvollziehbar. 14 Profis haben den Verein nämlich nach Ablauf der Spielzeit verlassen. Der Totalumbruch war für das “Kleeblatt” deshalb unumgänglich – auch, weil das Team in der vergangenen Saison nur Rang 13 landete.

Im Ligavergleich ist Fürth mit der Zahl der Neuverpflichtungen aktuell deshalb auch einsame Spitze. Umbrüche gab es aber auch bei anderen Klubs. Bundesligaabsteiger Holstein Kiel hat beispielsweise bereits neun Spieler neu hinzubekommen, im Umkehrschluss aber auch zehn Profis abgegeben.

Darunter sind auch Benedikt Pichler und Jonas Sterner. Beide Profis haben sich Ligakonkurrent Hannover 96 angeschlossen. Auch bei den Niedersachsen ist bereits einiges passiert. Neun neue Profis kann Trainer Christian Titz in seinen Reihen begrüßen. Abgegeben hat Hannover dafür aber auch einige Hochkaräter. U21-Nationalspieler Nicolò Tresoldi brachte dem Klub dem Vernehmen nach um die 7 Millionen Euro ein. Ex-Nationalspieler Marcel Halstenberg hat seine Profikarriere beendet.

Nicht überall ist aber bisher so viel passiert, wie in Fürth, Kiel und Hannover. Der FC Schalke 04 beispielsweise hat nach einer durchwachsenen Saison mit Timo Becker (Holstein Kiel, ablösefrei) und Soufiane El-Faouzi (Alemannia Aachen, 200.000 Euro) erst zwei Neuzugänge präsentieren können. Auch der KSC war erst zweimal aktiv, Eintracht Braunschweig lediglich dreimal.

Die Aufsteiger aus Bielefeld und Dresden waren auch kaum aktiv. Bielefeld hat mit den Verteidigern Tim Handwerker und Jonathan Norbye zwei neue Spieler, Dynamo Dresden hat neben dem fest verpflichteten Leihstürmer Christoph Daferner nur Hoffenheims U19-Spieler Marlon Faß und Rostocks Alexander Rossipal geholt.

Am wenigsten auf dem Transfermarkt aktiv war in der 2. Bundesliga bisher der 1. FC Magdeburg. Mit Perspektivspieler Nick Meier (Hannover 96 II) kam erst ein externer Neuzugang dazu. Der Magdeburger Kader umfasst aber auch so rund 30 Spieler. Ein weiterer Grund könnte die lange unklare Trainerfrage gewesen sein. Erst vor Kurzem wurde Markus Fiedler als neuer Chefcoach verpflichtet. Auf ihn und Sportchef Otmar Schorck wartet bis zum Saisonstart im August womöglich noch eine Menge Arbeit. Das Transferfenster öffnet offiziell aber ja auch erst in einer Woche. Genug Zeit gibt es also.