Forscher warnen vor möglichen Folgen für Erde

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2024 YR

Asteroid soll auf Mond einschlagen: Gefahr für die Erde?


24.06.2025 – 16:29 UhrLesedauer: 2 Min.

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Erde und Mond: Der Einschlag des Asteroiden 2024 YR könnte beide Himmelskörper betreffen. (Quelle: IMAGO/Ales Utouka/imago)

Ein potenzieller Asteroideneinschlag auf dem Mond könnte erhebliche Folgen für die Erde mit sich bringen. Forscher haben nun mögliche Auswirkungen analysiert.

Der Asteroid 2024 YR hat schon zu einigem Aufsehen geführt. Zunächst vermuteten Astronomen, dass er möglicherweise die Erde treffen könnte. Dann sprach die Umlaufbahn des Asteroiden doch eher dafür, dass unser Mond zur Zielscheibe werden könnte.

Nun gibt es neue Erkenntnisse zu 2024 YR. Wissenschaftler des Centre for Science der Athabasca University in Kanada haben berechnet, welche Folgen ein solcher Aufprall haben könnte, wie es in der Pressemitteilung heißt. Der Asteroid könnte am 22. Dezember 2032 den Mond treffen. Die Wahrscheinlichkeit liegt derzeit bei etwa vier Prozent.

Sollte es zum Einschlag kommen, würde der rund 60 Meter große Himmelskörper mit einer Geschwindigkeit von 13 Kilometern pro Sekunde einschlagen – genug, um einen Krater von etwa einem Kilometer Durchmesser zu hinterlassen. Der Aufprall könnte dazu führen, dass bis zu 100 Millionen Kilogramm Mondmaterial ins All geschleudert werden. Ein Bruchteil davon könnte sogar bis zur Erde gelangen.

Besonders problematisch wäre der Einschlag für Satelliten in der Erdumlaufbahn. Je nach Einschlagsort auf dem Mond könnten bis zu zehn Prozent der ausgestoßenen Partikel auf die Erde zufliegen – und das innerhalb weniger Tage. Die Partikel, vor allem im Bereich von 0,1 bis 10 Millimetern, könnten in kurzer Zeit eine Belastung erzeugen, die der normalen Weltraumumgebung von mehreren Jahren entspricht.

Einige Partikel könnten Geschwindigkeiten erreichen, die bei einem Zusammenprall mit Satelliten Schäden verursachen. Vor allem die immer dichter werdenden Satellitenkonstellationen in niedrigen Erdumlaufbahnen wären gefährdet. In einem Worst-Case-Szenario könnte es Hunderte bis Tausende Einschläge geben – zu klein für Katastrophen, aber groß genug für Schäden.

Die Forscher gehen davon aus, dass ein Teil des Materials als sichtbare Meteore in die Erdatmosphäre eintreten könnte. Diese hätten im Vergleich zu natürlichen Meteorströmen eine geringere Geschwindigkeit, könnten aber dennoch einen “echten Hingucker” am Himmel auslösen – etwa in Form von Sternschnuppen.

Noch ist unklar, ob es tatsächlich zum Einschlag kommt. Neue Beobachtungen ab 2028 könnten hier Klarheit schaffen.