Jimi Blue Ochsenknecht sitzt in U-Haft. Ist das alles nur ein Missverständnis? Müssen Promis überhaupt Rechnungen zahlen?
Eine Kolumne von Janna Halbroth.
“Mein Name ist Ochsenknecht, Jimi Blue Ochsenknecht und das Knecht steht ganz sicherlich nicht für Knecht”, so oder ganz anders könnte sich der 33-jährige Sohn von Natascha und Uwe Ochsenknecht im Tiroler Hotel “Sonne” vorgestellt haben. Hier verbrachte der Promi mehrere Tage mit seinen Freunden und feierte ausgelassen seinen 30. Geburtstag.
Das Ganze liegt gut drei Jahre zurück. Eine Rechnung von fast 14.000 Euro blieb dabei offen. Für manch einen ist das ein halbes Jahresgehalt, aber für Jimi Blue sind es nur Nebensächlichkeiten, mit denen man sich nicht befassen muss. Denn gezahlt hat er bis heute nicht und deswegen sitzt der Ochsenknecht-Spross jetzt in U-Haft.
Vorwerfen kann man ihm das allerdings nicht. Immerhin ist die Sause ja schon Jahre her. Wer weiß denn heute noch, was damals war. Vor allem, wenn man ein Leben wie Jimi Blue führt. Vor wenigen Stunden noch gönnte er sich in der Business Class von Emirates ein erstklassiges Frühstück und hatte danach eine “miese nappy Time”, weil “gar nicht gecheckt, wo ich bin”. Da kann einem aber schon auch schwindelig werden, zwischen Mailand und Dubai, Familienfehde und Familienfesten. Dieser Mann hat doch wirklich schon genug zu tun, warum muss man ihn dann noch mit banalen Zahlen belästigen.
Generell weiß man doch, dass Promis bessere Menschen sind als wir Normalos. Eigentlich müsste doch das Hotel “Sonne” Jimi Blue Geld zahlen. Immerhin hat man nicht alle Tage einen Kinostar zu Gast. Ist so auch das Anwaltsschreiben des TV-Stars zu verstehen? Die sprechen nämlich von einem Missverständnis. Da hat sich das Hotel vermutlich einfach nur vertan und vergessen, dass Promis wie Jimi Blue natürlich machen können, was sie wollen.
Ähnlich ging es übrigens kürzlich auch US-Rapper Kanye West. Der war im Frühjahr für wenige Wochen auf Mallorca. Na und? Ferienunterkunft, Restaurants und ein Klinikaufenthalt, ja mein Gott, natürlich kostet das alles Geld. Eine halbe Million Euro soll der Musiker auf der spanischen Insel “ausgegeben haben”. Aber die hat er doch nicht wirklich bezahlt. Was glauben die Leute nur? Soll sich Mallorca doch mal dankbar zeigen und glücklich schätzen, dass sie dort so hohen Besuch empfangen durften.
Und überhaupt, wenn man dann wirklich mal was bezahlt, wie etwa Jeff Bezos seine 50 Millionen in Venedig für eine Mega-Hochzeit, dann ist es auch wieder nicht richtig. Er könnte ja auch wieder mehrere Millionen US-Dollar und Tonnen von CO₂ ins Weltall schießen. Einfach so, damit seine Verlobte Lauren Sánchez und ihre Freundin Katy Perry endlich mal Gelegenheit dazu haben, sich Science-Fiction-mäßig in hübsche blaue Anzüge zu schmeißen. Ja und macht er das jetzt gerade? Nein! Stattdessen sorgt vermutlich seine Luxussegeljacht Koru genau in diesem Moment für ordentlich verschmutzte Umwelt in Norditalien.
Aber ey, etwas Schwund ist immer und dafür kann Venedig sich immerhin über einen Haufen Promis freuen, die mit Privatjets und Luxusjachten in die Lagunenstadt stürmen. Die sehen toll aus und etwas von ihrem Glamour versprüht sich immerhin auch auf ganz Italien. Und wehe, hinterher beschwert sich dann noch jemand über nicht gezahlte Rechnungen in Venedig.