Marine Cloud Brightening: Künstliche Wolken kühlen die Meere

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© Mark Pernice

Aus der Serie:
Was, wenn’s gelingt?

Stellen Sie sich vor, ein Schiff mildert die Hitze der Sonne.


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Marine Cloud Brightening: "Marine Cloud Brightening" heißt im Fachjargon die Idee, künstlich Wolken zu erschaffen. So soll weniger Sonnenlicht die Meeresoberfläche erreichen.
“Marine Cloud Brightening” heißt im Fachjargon die Idee, künstlich Wolken zu erschaffen. So soll weniger Sonnenlicht die Meeresoberfläche erreichen.
© Mark Pernice

Ein führerloses Schiff gleitet an einem Sommertag im Jahr 2035 durch den Nord-Ostsee-Kanal. Die Blanca hat keine Brücke, Solarzellen füllen ihr gesamtes Deck. Sie ist ein Roboterschiff. Die wichtigste Technik an Bord aber ist das aufwärtsgerichtete Rohr – halb Düse, halb Löschkanone. Es dient dazu, angesaugtes Meerwasser in allerfeinsten Tröpfchen am Heck so hoch in die Luft zu schießen, dass sich aus ihnen Wolken bilden können.

“Marine Cloud Brightening” heißt im Fachjargon die Idee, künstlich Wolken zu erschaffen. So soll weniger Sonnenlicht die Meeresoberfläche erreichen, die sich deshalb weniger aufheizen kann. Bereits im Jahr 2020 hatten Forscher über dem australischen Great Barrier Reef einen ersten großen Praxisversuch begonnen. Als Vorteil des Marine Cloud Brightening gilt, dass es im Vergleich zu anderen Techniken des Climate Engineering – also der gezielten Steuerung des Klimas durch den Menschen – zeitlich und örtlich sehr flexibel ist.