Deutschland verliert packendes Finale in der Verlängerung

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Packendes Endspiel der U21-EM

Drama in der Verlängerung: Deutschland verliert Finale


Aktualisiert am 28.06.2025 – 23:48 UhrLesedauer: 2 Min.

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Rocco Reitz am Boden: Der deutsche Mittelfeldmann gab im Finale alles. (Quelle: IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images)

Lange liegt Deutschland hinten, erzwingt dann aber die Verlängerung. Doch dann hat eine Unaufmerksamkeit Folgen.

Deutschland hat den Titel im Finale der U21-EM verpasst. In einem packenden Duell zog die DFB-Elf in der Verlängerung gegen England den Kürzeren, verlor mit 2:3. Schon in der regulären Spielzeit waren die “Young Lions” lange überlegen, führten zwischenzeitlich mit zwei Toren Unterschied. Harvey Elliott (5. Minute) und Omari Hutchinson trafen für das Team von der Insel. Deutschland kam aber durch Nelson Weiper (45.+1) und Paul Nebel (62.) zurück. Besonders Nebels Tor war dabei besonders sehenswert.

In der Verlängerung erzielte dann Jonathan Rowe per Kopf das entscheidende Tor der Partie, das England zum U21-Europameister kürte (92.). Deutschland rannte zwar noch an, blieb aber ohne Erfolg, Merlin Röhl traf in der 120. Minute nur die Latte.

Damit endete auch der Traum vom vierten Titel nach 2009, 2017 und 2021. Für die meisten Spieler, darunter auch der angeblich von Bayern München umworbene und diesmal glücklose Woltemade, war es der letzte Einsatz als Junioren-Nationalspieler. Woltemade nahm mit sechs EM-Treffern zumindest die Auszeichnung als Torschützenkönig mit nach Hause, vor ihm hatten das nur drei Deutsche geschafft.

Anders als in der Gruppenphase, als Deutschland mit einer B-Elf 2:1 gegen England gewonnen hatte, setzte Di Salvo diesmal auf die bestmögliche Mannschaft. “Es ist ein Finale, da werden die Karten neu auf den Tisch gelegt”, sagte der DFB-Coach vor dem Anstoß. Und tatsächlich waren die Young Lions diesmal von Beginn an deutlich präsenter und aggressiver.

Die Folge war das schnelle 1:0. Torhüter Noah Atubolu vom SC Freiburg rettete zunächst glänzend gegen Hutchinson, dann aber klärte Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt) den Ball genau in die Füße von Elliott. Der Liverpool-Stürmer staubte eiskalt zu seinem fünften Turniertor ab.

Die 19.153 Zuschauer, darunter neben Bundestrainer Julian Nagelsmann auch Englands Teamchef Thomas Tuchel, sahen in der Folge ein intensives Spiel mit den besseren Chancen für England. James McAtee (14./19.) verpasste zweimal aus guter Position. Nagelsmann war erstmals im Stadion, sein Fehlen bei den ersten fünf Partien der deutschen Mannschaft hatte auch für Kritik gesorgt.

Wenig später legte Hutchinson mit einem satten Linksschuss das zweite Tor nach, der gefrustete Woltemade schimpfte erstmals lautstark. Der Neu-Nationalspieler bekam trotz seiner Körpergröße von 1,98 m und den vielen Flanken kaum einen Stich. Besser machte es der mit 1,92 m ebenfalls groß gewachsene Weiper, der nach einer Hereingabe seines Klubkollegen Nebel per Kopf für neue Hoffnung sorgte.

Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Der nun überragende Nebel glich aus der Distanz aus.

In der Nachspielzeit hatte der Mainzer bei einem Lattenschuss (90.+3) gar den Sieg auf dem Fuß. Stattdessen brachte der kurz zuvor eingewechselte Rowe die Engländer erneut in Führung. Auch Merlin Röhl (120.+1) traf nur noch die Latte.

Für England war es der zweite Titel in Serie. 2023 hatten die “Young Lions” im Finale Spanien mit 1:0 besiegt.