Eine Gewitterfront verzögerte erneut die Anreise des FC Bayern nach Miami zum Achtelfinale der Klub-WM. Ein Spieler verrät, wie die Stars die Wartezeit nutzten.
Aus Miami berichtet Julian Buhl
Der FC Bayern erlebte am Samstagabend ein Déjà-vu. Wie schon beim Gruppenspiel der Klub-WM gegen die Boca Juniors (2:1) vor gut einer Woche wurde der deutsche Rekordmeister auch bei der Rückkehr nach Miami zum Achtelfinale am Sonntag (ab 16 Uhr im t-online-Liveticker) gegen Flamengo von höherer Gewalt bei der Anreise gestoppt.
Erneut verzögerte eine Gewitterfront den Start des Kurzflugs von Orlando nach Fort Lauderdale, von wo aus die Bayern dann mit dem Bus ins benachbarte Miami weiterreisten. Eigentlich gilt es dabei, lediglich 295 Flugkilometer zurückzulegen. Die Charter-Maschine der Bayern konnte aufgrund der schwierigen Witterungsbedingungen erst mit knapp 120 Minuten Verspätung abheben.
Als die Münchner dann endlich im Hard-Rock-Stadium in Miami zu den dort angekündigten Presserunden bei den bereits wartenden Reportern ankamen, blickten diese in überraschend entspannte Gesichter. “Es war halt wieder so ein Thunderstorm (Gewitter; Anm. d. Red.) über Orlando”, sagte Konrad Laimer gelassen: “Dann essen wir halt etwas später – und gehen dann schlafen.” Ähnlich unaufgeregt beschrieb Josip Stanišić die Geschehnisse. Der Kroate verriet allerdings auch den Grund der auffälligen bayerischen Gelassenheit.
Die Stars des Rekordmeisters hatten an der entstandenen Wartezeit nämlich sogar ihren Spaß. Warum? An der unglücklichen 2:3-Niederlage der deutschen Auswahl im Finale der U21-EM, die sie zunächst teilweise gemeinsam verfolgten, eher weniger. Umso mehr dafür an etwas anderem. “Wir waren dann auch im Bus unterwegs, da spielen wir üblicherweise Mario Kart”, erzählte Stanišić. Das beliebte Autorennspiel auf der Spielkonsole steht bei den Bayern-Profis hoch im Kurs. “Da lief es heute nicht so gut für mich, deswegen war ich ein bisschen sauer”, scherzte Stanišić. Der 25-Jährige gab auch gleich noch preis, mit welcher Spielfigur er am liebsten spielt.
“Mit dem Joshi. Jeder fährt mit dem Joshi. Ich glaube, das ist der beste Fahrer, den man fahren kann. Da geht es manchmal schon heiß her.” Und wer gewinnt bei dem Kindervideospiel dann? “Man muss schon sagen: Rapha ist der Beste”, sagte Stanišić. Kein Wunder. Der angesprochene Raphaël Guerreiro hat schließlich zwei Kinder, die 2015 und 2016 geboren wurden, und ist wohl auch deshalb gut in Übung. Gleich danach komme im teaminternen Ranking aber auch schon (der noch kinderlose) Leon Goretzka, so Stanišić.
Es ist übrigens nicht die erste Replik eines Bayern-Stars auf das beliebte Videospiel. Konrad Laimer hatte bereits den Sololauf seines Teamkollegen Michael Olise, den er im Dezember zum 5:1-Endstand in der Champions League gegen Schachtar Donezk abschloss, damit verglichen. “Er ist gefühlt durch zehn Spieler durchgedribbelt”, sagte Laimer damals zu t-online (mehr dazu lesen Sie hier). “Das war wie bei Mario Kart, wenn du einen Stern bekommst und keiner berührt ihn.”
