FC Bayern | Das K.o.-Duell mit Flamengo ist ein 70-Millionen-Spiel

8

Im Achtelfinale der Klub-WM gegen Flamengo steht für den FC Bayern viel auf dem Spiel. Ein Ausscheiden würden die Münchner teuer bezahlen.

Bei der Klub-WM geht es für den FC Bayern um viel, vor allem aber um eins: Geld. Viel Geld, um genau zu sein. Einnahmen von bis zu knapp 110 Millionen Euro an Prämien wären für den Rekordmeister bei dem neuen XXL-Turnier der Fifa als Sieger theoretisch möglich.

40 Millionen Euro haben die Münchner allein mit dem Einzug ins Achtelfinale inklusive der 30 Millionen Euro Antrittsprämie bereits eingespielt. Weitere mehr als 60 Millionen Euro könnten im weiteren Turnierverlauf jetzt noch hinzukommen. Die erste Bedingung dafür ist aber ein Sieg am Sonntagabend zum Auftakt der K.o.-Runde gegen Flamengo. Die Achtelfinalpartie ist die erste Hürde bei der 60-Millionen-Chance der Bayern und damit sozusagen auch ihr 60-Millionen-Spiel. Verlieren es die Münchner, wäre die Millionen-Möglichkeit direkt verspielt.

Dass die Siegprämien, die es für Bayern in den USA zu gewinnen gibt, nicht unbedingt sein alleroberster Leitgedanke sind, dokumentierte Vincent Kompany mit der Wahl seiner Aufstellung im abschließenden Gruppenspiel gegen Benfica Lissabon. Weil ihm das Wohl seiner Spieler wichtiger war, rotierte er auch aufgrund der am Spielort in Charlotte vorherrschenden schwül-heißen Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius seine Mannschaftsaufstellung nämlich gleich auf sieben Positionen durch. Bayern bezahlte das Risiko, das ihr Trainer damit einging, mit einer 0:1-Niederlage und dem damit verspielten Gruppensieg.

Der Weg ins Finale und damit zu den Millionenprämien ist für Bayern als Gruppenzweiter nun ein deutlich schwierigerer geworden. Schon im Achtelfinale wartet mit Flamengo ein harter Gegner und die vielleicht beste südamerikanische Mannschaft im Wettbewerb., im Viertelfinale könnten Paris Saint-Germain und im Halbfinale Real Madrid folgen. Deshalb ist davon auszugehen, dass Kompany gegen die Brasilianer wieder eine komplette Rolle rückwärts in Sachen Rotation machen und seine besten Spieler wieder zurück in die erste Elf beordern wird.

Joshua Kimmich, Harry Kane, Michael Olise, Konrad Laimer werden zum Beispiel ganz sicher wieder von Beginn an auf dem Platz erwartet. Ob das auch bei Jamal Musiala, der gegen Benfica angeschlagen pausierte, möglich sein wird, bleibt allerdings noch abzuwarten. Seinen Einsatz ließ Kompany bei seiner Abschlusspressekonferenz im Hard-Rock-Stadion in Miami noch offen.

Insgesamt vermittelte der Belgier bei seinen Ausführungen vor dem Achtelfinalduell mit Flamengo dennoch viel Optimismus. Nach dem gefühlten Auswärtsspiel in der Gruppenphase gegen die Boca Juniors, die von knapp 40.000 argentinischen Fans unterstützt wurden, soll die Rückkehr nach Miami nun zu einer Art Heimspiel für die Bayern werden, wenn es nach Kompany geht. Wie das funktionieren soll, obwohl nun erneut zehntausende Südamerikanische Fans im Stadion erwartet werden.

Kompany blickte sich im voll besetzten Pressekonferenz-Raum im Bauch der Arena um und lächelte. Dann erklärte er das Gefühl von Vertrautheit, das er dort offenbar verspürt. “Es ist dieselbe Kabine, dasselbe Stadion, vermutlich wird es eine ähnliche Atmosphäre wie gegen Boca”, sagte er. “Wir wollen unsere beste Leistung abrufen, das ist unser Fokus – und alles andere ist zweitrangig.”

Das gilt auch für den in dem K.o.-Spiel erstmals final drohenden Bayern-Abschied von Klub-Urgestein Thomas Müller, der sich nach dem Turnier von seinem Herzensverein verabschieden wird. Und ebenfalls für den bereits unabhängig vom Ausgang des Achtelfinals feststehenden Abgang von Leroy Sané, der mit dem Ablaufdatum seines Vertrags am 30. Juni ablösefrei zu Galatasaray Istanbul weiterziehen wird.