Woltemade-Poker
Bayern-Bosse schlagen nach Matthäus-Kritik zurück
Aktualisiert am 30.06.2025 – 04:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Der FC Bayern will Nick Woltemade unter Vertrag nehmen. Das ist seit einigen Tagen bekannt. Doch wie steht es um die Verhandlungen?
Bayerns Sportvorstand Max Eberl hat das Interesse des Rekordmeisters an Nick Woltemade vom VfB Stuttgart bestätigt. Bei DAZN sagte der 51-Jährige vor dem Klub-WM-Achtelfinale gegen Flamengo: “Wir wollen den Kader für die nächste Saison und die nächsten Jahre aufstellen. Da ist Nick Woltemade mit seiner Entwicklung definitiv ein Spieler, über den wir nachdenken. Mal schauen, was möglich ist.”
Gleichzeitig kritisierte Eberl Entwicklungen im Journalismus: “Es gibt mittlerweile Boulevard-Journalismus, der extrem ist. Jeder äußert sich dazu, jeder hat eine Meinung. Das ist berechtigt, in einer freien Welt kann jeder etwas dazu sagen. Aber wenn die Dinge dann sehr konkret werden, wenn gesagt wird, der muss das verdienen oder der muss das bezahlen, dann ist es keine Verhandlung mehr.”
Damit spielte Eberl wohl auf Lothar Matthäus an, der in der “Bild” gesagt hatte, dass Woltemade mehr wert sei als die 60 Millionen Euro, die zunächst in der Öffentlichkeit als mögliche Summe kursierten. “Stuttgart, Bayern, Nick Woltemade – wir alle würden jetzt verlieren, wenn astronomische Summen im Raum stehen. Man kann gar nicht mehr sachlich reden, keine Argumente mehr austauschen, weil so viel Polemik um uns herum ist. Und das versuchen wir wieder herunterzukühlen, um offene, gute Gespräche zu führen”, führte Eberl aus.
Uli Hoeneß hatte im “Kicker” gegen den deutschen Rekordnationalspieler gepoltert: “Lothar Matthäus hat nicht alle Tassen im Schrank.” Matthäus trage “keine Verantwortung”, werfe aber ähnlich wie schon im Fall Florian Wirtz, der sich für den FC Liverpool und gegen den FC Bayern entschieden hat, “mit astronomischen Zahlen um sich”. Matthäus warf Bayerns Ehrenpräsident daraufhin vor, “in seiner eigenen Welt” zu leben. Hoeneß verstehe den modernen Transfermarkt nicht mehr, so Matthäus.
Max Eberl betonte nun bei DAZN: “Es ist klar, Bayern München und alle anderen Vereine werden keine Mondpreise für Spieler bezahlen. Wenn es utopische Preise sind, dann muss man das akzeptieren und geht auf einen anderen Zielspieler.”
Auch Bayern-Präsident Herbert Hainer schaltete sich am Dienstagabend ein und nahm Hoeneß in Schutz: “An der Seitenlinie stehen, keine Verantwortung tragen und immer wieder mal etwas reinrufen – das ist das Eine. Uli Hoeneß hingegen steht bis heute mitten auf dem Spielfeld, lenkt als Mitglied unseres Aufsichtsrats die Geschicke des FC Bayern – und der ist einer der absoluten Topclubs in Europa”, sagte Hainer gegenüber “Bild”. “Uli Hoeneß ist für den FC Bayern mit seinem Fachwissen, seinem Engagement und seiner Erfahrung unschätzbar wichtig für uns alle. Etwas anderes zu behaupten, ist absurd.”