Der Ursprung des Streits zwischen Uli Hoeneß und Lothar Matthäus

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Er sagt als Experte ehrlich seine Meinung: Lothar Matthäus. Das gefällt jedoch nicht jedem. Uli Hoeneß übte nun erneut Kritik – die Fehde geht bis zurück ins Jahr 1997.

In den vergangenen Jahren gab es tatsächlich mehrfach Auseinandersetzungen zwischen den beiden. Doch was war eigentlich der Auslöser?

Dafür lohnt sich ein Blick zurück in das Jahr 1997 und einer in das Jahr 2002. Was genau passierte, als Matthäus noch Kapitän des FC Bayern war? Es drangen 1997 interne Informationen an die Presse – und die Teamkollegen hatten Matthäus unter Verdacht. Hoeneß bestätigte in einem Interview damals, dass das Team ihren Kapitän absetzen wollte. Franz Beckenbauer habe die Mannschaft daraufhin als “Scheiß-Mannschaft” betitelt. Matthäus behielt die Binde aber zunächst.

Er veröffentlichte kurz danach sein Tagebuch, das von einem Reporter der “Bild”-Zeitung geschrieben wurde. Darin ging er auch auf die vorherige Saison der Mannschaft ein und gewährte Einblicke in das Geschehen in der Kabine. Teamkollege Jürgen Klinsmann kam dabei nicht gut weg und es entbrannte ein Streit. Auch über Magenschmerzen von Thomas Helmer schrieb Matthäus damals. Markus Babbel brachte es in der ZDF-Doku “FC Hollywood” so auf den Punkt: “Da hat er Kredit verspielt gehabt. Da hat er auch Kredit oben verspielt gehabt.” Hoeneß sagte damals im “Blickpunkt Sport”: “Das ist nicht das, was wir uns vorstellen von der Führungsqualität eines Kapitäns.” Er wurde als Kapitän abgesetzt, sein Verhältnis zu den Verantwortlichen des FC Bayern blieb angespannt.

Weitere Streitigkeiten folgten im späten Herbst des Jahres 2002, als Matthäus seine Karriere bereits beendet hatte. Nach dem Aus des FC Bayern in der Gruppenphase der Champions League beim spanischen Klub Deportivo La Coruña äußerte sich Matthäus kritisch über die Leistung seines Ex-Vereins. Die Reaktion von Uli Hoeneß folgte prompt – und hatte es in sich. Der damalige Bayern-Manager polterte im “Doppelpass”: Matthäus habe sich aufgeführt, als hätte er “alles gewonnen und nie ein Spiel verloren”. Und weiter: “Solange Rummenigge und ich beim FC Bayern etwas zu sagen haben, wird Matthäus nicht einmal Greenkeeper im neuen Stadion.” Eine Spitze, die sich tief einbrannte.