“Narben des Krieges”
Boris Becker: Wie Tennis seinen Körper ruinierte
30.06.2025 – 14:57 UhrLesedauer: 2 Min.

Für Boris Becker läuft es derzeit bestens. Das war jedoch nicht immer so. Neben privaten und juristischen Problemen plagten den ehemaligen Sportler auch körperliche Beschwerden.
Hinter Boris Becker liegen ereignisreiche Monate und Jahre. Vor drei Jahren wurde er im Rahmen eines Insolvenzverfahrens schuldig gesprochen, verbrachte mehrere Monate in einem britischen Gefängnis. Nach seiner Entlassung kämpfte er sich beruflich zurück, schrieb unter anderem ein Buch und tritt als TV-Experte in Erscheinung. Auch privat stehen die Dinge gut. Seiner Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro gab er im vergangenen Jahr das Jawort, nun erwartet das Paar seinen ersten gemeinsamen Nachwuchs.
Schon im Februar erklärte Boris Becker im Gespräch mit der “Bild”-Zeitung: “Mir geht es privat und beruflich wieder gut. Ich bin angekommen. Wenn man frisch verheiratet und im Job wieder mittendrin ist, geht es einem gut.”
Zu den Tiefen in den vergangenen Jahren kam hinzu, dass ihm auch sein Körper Probleme bereitete. Die großen Erfolge, die der 57-Jährige seit dem Teenageralter im Tennis feierte, forderten seinen Tribut.
2010 bekam er eine künstliche Hüfte, vier Jahre später wurde auch die andere Seite ersetzt. Sein rechtes Sprunggelenk hat sich größtenteils versteift, der ehemalige Tennisprofi hat zwischenzeitlich Probleme, Schuhe zu tragen. “Ich kann es gar nicht richtig umknicken, um in diese engen Abendschuhe reinzupassen”, sagte er 2018 bei einer “Zeit”-Konferenz zum Thema Gesundheit. Vor zwei Jahren machten zudem Bilder die Runde, die den ehemaligen Sportler mit einer dicken Beule am Ellenbogen zeigten. Dabei handelte es sich mutmaßlich um einen entzündeten Schleimbeutel.
Schon in seinem 2013 veröffentlichten Buch “Das Leben ist kein Spiel” blickt er auf seinen lädierten Körper, bezeichnet diesen als “Schlachtfeld”. “Mein arrhythmisches Gangbild existiert aufgrund verschiedenster Problematiken. Eine Kombination von kaputtem Sprunggelenk, lädiertem Knie und künstlicher Hüfte”, beschrieb er damals. Doch nicht nur auf seinen Gang haben die Verletzungen Auswirkungen, wie er kürzlich berichtete: “Ich war größer. Ich war etwa 1,93 Meter groß. Jetzt bin ich wegen meiner Hüft-, Knie- und Knöcheloperationen nur noch 1,85 Meter groß. Das schränkt einen ein. Ich habe fast acht Zentimeter verloren.”
2018 nannte er seine körperlichen Einschränkungen “Narben des Krieges”. Eine weitere derartige Narbe kam im vergangenen Jahr hinzu. Diese Verletzung zog er sich jedoch nicht beim Tennisspielen zu. Sondern während seiner Teilnahme bei der Netflix-Show “Bear Hunt – Die Promi-Jagd”. Der “Bild” berichtete er ein halbes Jahr nach den Dreharbeiten: “Ich bin im Wald ausgerutscht und habe mir den Meniskus gerissen. Die Schmerzen waren fürchterlich.”
Produzent der Serie, Ben Mitchell, sagte der britischen Zeitung “The Sun”: “Boris ist nach Jahren des Tennisspielens, wie zu erwarten, von Verletzungen gezeichnet, so dass seine Beweglichkeit beeinträchtigt war. Er hat sich das Knie verdreht und wir wollten nicht riskieren, dass er noch mehr Schaden anrichtet, also wurde er rausgenommen, was wirklich schade war.”