“Werde Arschmuskelkater haben”
Wimbledon: Erste Deutsche erreicht Runde zwei
30.06.2025 – 16:19 UhrLesedauer: 2 Min.

Im Vorjahr war Eva Lys “überwältigt” von der Atmosphäre in Wimbledon. Nun macht es die 23-Jährige besser – und schafft eine Premiere. Sie erwartet einen besonderen Muskelkater.
Bei brütender Hitze und über 30 Grad ließ Eva Lys nach ihrem Erfolg erleichtert den Schläger fallen. Als erste deutsche Tennisprofispielerin hat sie beim diesjährigen Wimbledon-Turnier einen Auftaktsieg gefeiert – und das in einem hart umkämpften Dreisatzmatch. Die 23-jährige Hamburgerin bezwang Yuan Yue aus China mit 6:4, 5:7, 6:2 und steht damit zum ersten Mal in ihrer Karriere in der zweiten Runde des Rasen-Klassikers.
“Anstrengend, unfassbares Wetter”, sagte Lys nach der Partie bei Prime Video. Dass sie nach vergebenen Chancen zurück ins Spiel gefunden habe, mache sie “unfassbar stolz”. Mit einem Lachen fügte sie hinzu: “Ich werde morgen extremen Arschmuskelkater haben.”
Die Partie begann mit langen Grundlinienduellen – allein das erste Spiel dauerte neun Minuten. Nach einer frühen 2:0-Führung gab Lys zunächst drei Spiele in Folge ab, kämpfte sich aber zurück und sicherte sich nach 49 Minuten Satz eins. Auch im zweiten Durchgang spielte sie offensiv, sammelte deutlich mehr direkte Punkte als ihre Gegnerin – verpasste aber beim Stand von 5:4 zwei Matchbälle.
Nach der Satzniederlage ließ sich Lys am linken Knie behandeln. “Ich bin zweimal ausgerutscht, da ist mir zweimal mein Knie blöd weggerutscht”, erklärte sie später. Sie glaube aber nicht, dass es etwas Ernstes sei. Der entscheidende dritte Satz verlief dann deutlich: Lys ließ Yuan kaum noch Raum, dominierte das Geschehen und verwandelte nach 2:27 Stunden ihren dritten Matchball.
Im vergangenen Jahr war Lys bei ihrer Wimbledon-Premiere nach überstandener Qualifikation direkt in Runde eins ausgeschieden. Diesmal steht sie erstmals direkt im Hauptfeld. Vor dem Turnier hatte sie gesagt, sie wolle versuchen, “den Druck und den Genuss ein wenig auszugleichen”.
In der zweiten Runde trifft sie nun auf Linda Noskova aus Tschechien, die in Wimbledon an Position 30 gesetzt ist.
Insgesamt sind in diesem Jahr nur sieben deutsche Einzelspielerinnen und -spieler in Wimbledon dabei – so wenig wie seit über vier Jahrzehnten nicht mehr. Am Montag starten neben Lys noch vier weitere deutsche Profis ins Turnier. Alexander Zverev trifft in seiner Auftaktpartie auf dem Centre Court auf den Franzosen Arthur Rinderknech.