Bei der Klub-WM in den USA
Deutscher Reporter von Obdachlosem niedergeschlagen
30.06.2025 – 18:47 UhrLesedauer: 2 Min.

Vor dem Spiel des FC Bayern in Miami wurde Pit Gottschalk von einem polizeibekannten Mann attackiert. Ein Rollstuhlfahrer kam zu Hilfe – bei dem bedankte sich der Journalist mit einer Geste.
Schockmoment für Pit Gottschalk: Der deutsche Sportjournalist ist während eines Aufenthalts in den USA Opfer eines Angriffs geworden. Wie zunächst das US-Portal “7News” berichtete, wurde Gottschalk am vergangenen Freitag am Strand von Miami Beach von einem Obdachlosen attackiert und niedergeschlagen.
Der Vorfall ereignete sich in der Nähe der 27th Street und Collins Avenue. Gottschalk war auf dem Rückweg zu seinem Hotel, als er plötzlich angegriffen wurde. “Der Mann erschien wie aus dem Nichts und schrie mich an”, sagte er auf Anfrage der “Bild”. Vergeblich habe er Passanten – darunter auch Landsleute – um Hilfe gebeten: “Aber niemand half.”
Beim Versuch zu fliehen wurde Gottschalk zweimal geschlagen: “Zuerst aufs linke Jochbein und dann, als ich am Boden lag, hinten rechts auf die Niere.” Schließlich griff ein ebenfalls obdachloser Rollstuhlfahrer ein und alarmierte die Polizei. Die Beamten konnten den mutmaßlichen Täter festnehmen.
In seiner Kolumne für den “Focus” schrieb Gottschalk nach dem Vorfall: “Seine Faust traf mich im Gesicht und im Rücken. Der Notarzt versorgte mich zeitnah, die Polizei konnte den Schläger festnehmen. Seitdem verfolgte ich die Klub-WM mit Veilchen, Jochbein-Prellung, Nieren-Schmerzen und dem beklemmenden Gefühl, dass man nirgendwo sicher ist. Nicht mal im Touristenzentrum von Miami Beach.”
Bei dem Angreifer handelt es sich um den 54-jährigen Perry Smith, der der Polizei bereits bekannt ist. Laut US-Medien soll er unter anderem als Sexualstraftäter registriert sein und zuletzt eine 80-jährige Frau überfallen haben. Eine Gefängnisstrafe musste er bisher nicht antreten.
Vor Gericht zeigte sich Smith aggressiv. Als Richterin Christine Hernandez eine Kaution in Höhe von 1.000 Dollar festlegte, drohte er: “Und du wirst tausend Tode sterben.” Daraufhin wurde er abgeführt.
Für Gottschalk bleibt die Erfahrung ein einschneidendes Erlebnis. “Man schaut sich jetzt zweimal um, wenn man in Miami Beach spaziert. Die Angst schüttelt man nicht so einfach aus den Knochen”, sagte er.
Ein Lichtblick: Gottschalk konnte sich später noch einmal mit dem Rollstuhlfahrer treffen, der ihm geholfen hatte – und bedankte sich mit einem gemeinsamen Frühstück.