Bei dieser Temperatur spielen der FC Bayern und der BVB

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Nach den Hitzeschlachten bei der Klub-WM finden der FC Bayern und Borussia Dortmund in Atlanta jetzt ein klimatisiertes Stadion vor. Damit gibt es jetzt keine Ausreden mehr.

Aus Atlanta berichtet Julian Buhl

Als Niko Kovač am Montagabend mit dem Tross von Borussia Dortmund im Mercedes-Benz-Stadium in Atlanta ankam, führte ihn sein erster Weg direkt in den Innenraum des Stadions. Der BVB-Chefcoach trug zwar kurze Hosen, aber auch eine langärmelig, schwarze BVB-Trainingsjacke mit Kapuze. Das war den klimatischen Bedingungen, die Kovač dort vorfand, durchaus angemessen. Denn, während vor der Arena drückend heiße Temperaturen von knapp 32 Grad Celsius herrschten, was es am Spielfeldrand angenehm kühl.

Warum? Weil die Arena in Atlanta, in der der BVB im Achtelfinale der Klub-WM am in der Nacht auf Mittwoch (21 Uhr Ortszeit/3 Uhr MEZ) auf den mexikanischen Vertreter Monterrey treffen wird, mit einem verschließbaren Dach und einer Klimaanlage versehen ist. Zufrieden schaute Kovač also direkt nach oben zur Decke zum geschlossenen Stadiondach, dann auf den Rasen, der am Montagabend von künstlichem, violettem Licht beleuchtet und damit nochmals gepflegt wurde.

Der Blick, mit dem er das Stadion und vor allem das Spielfeld begutachtete, erinnerte an den eines Kindes, das gerade unterm Weihnachtsbaum die dort für ihn schon bereitliegenden Geschenke entdeckt hat. Er grinste über sein gesamtes Gesicht und strahlte die pure Vorfreude aus.

Wie groß die nach den Gruppenspielen, die alle noch unter freiem Himmel und bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad Celsius ist, daran ließ er auch bei seiner Pressekonferenz, die er wenige Minuten später im Bauch der Arena gab, keinen Zweifel.

“Wir spielen in einem wunderschönen Stadion, das zur Halle umfunktioniert wurde. Die Temperaturen sind sehr viel kühler als wir es bisher erlebt haben”, sagte Kovač. “Ich glaube, dass wir ein Fußballspiel mit sehr viel mehr Intensität sehen werden als noch in den letzten drei Spielen.” Und weiter: “Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind, die intensiven, aggressiven Fußball spielen möchte. Und das ist, wenn es kühler ist, sehr viel leichter und sehr viel besser, als wenn es zu heiß ist.” Im Umkehrschluss heißt das nun aber auch: Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, die mit den äußeren Umständen zu begründen wären.

Das gilt übrigens auch für den FC Bayern. In der gleichen Arena werden nämlich auch die Münchner am Samstag (12 Uhr Ortszeit/18 Uhr MEZ) den Viertelfinalkracher gegen Paris Saint-Germain bestreiten. Wie cool, der Auftritt der beiden deutschen Klubs dort bei ihren jeweils auf den Gegner bezogen trotzdem mit Sicherheit heißen K.o.-Duellen, tatsächlich werden wird, bleibt abzuwarten.

Die genaue Temperatur, die dabei vorherrschen wird, steht jedenfalls jetzt schon fest. Wie t-online von der Fifa erfuhr, wird die Temperatur im Innenraum der Arena während der Spiele auf 72 Fahrenheit, also 22,2 Grad Celsius heruntergekühlt werden.

Auch für die Bayern ist das eine willkommene Abwechslung nach den Hitzeschlachten der vergangenen Spiele. In Miami, wo die Münchner unter ähnlichen Bedingungen auch schon gegen die Boca Juniors (2:1) auch gespielt hatten, herrschten beim Achtelfinale gegen Flamengo am Samstag knapp 32 Grad Celsius. Beim abschließenden Gruppenspiel in Charlotte gegen Benfica Lissabon (0:1) waren es sogar 41 Grad Celsius gewesen. Der ehemalige brasilianische Bayern-Star Giovane Elber hatte das im Interview mit t-online scharf kritisiert: “Was wir da gesehen haben, war grenzwertig. Bei so einer Hitze Fußball zu spielen, ist fast unmenschlich.”