Transfer in die Bundesliga
Zwischen Wehmut und Stolz: BTSV verliert besten Torjäger
02.07.2025 – 10:55 UhrLesedauer: 3 Min.

Der Abschied von Rayan Philippe ist endgültig fix. Im Sturm von Eintracht Braunschweig klafft nun eine große Lücke. Und doch sieht man beim BTSV in dem Transfer auch Positives.
Denn klar ist trotz der langen Vorlaufzeit des Transfers: Der Abschied des Torjägers reißt eine große Lücke in das Gefüge des BTSV. Allein in der abgelaufenen Saison schoss der 24 Jahre alte Franzose insgesamt 14 Pflichtspieltore – mit Abstand die meisten aller Braunschweiger. Und das für eine Eintracht, die dem Abstieg in die Drittklassigkeit erst in der Relegation denkbar knapp entging.
Insgesamt erzielte er in 63 Partien für den BTSV 22 Treffer und steigerte seinen Marktwert während seiner Zeit an der Oker von 500.000 auf 3,5 Millionen Euro. Entsprechend schwingt mit dem bitteren Verlust bei der Eintracht auch ein wenig Stolz über die Entwicklung des Stürmers mit, der 2023 als unbeschriebenes Blatt aus Luxemburg nach Deutschland kam.
Das machen spätestens die Worte von Sport-Geschäftsführer Benjamin Kessel deutlich: “Es soll zu unserem Weg gehören, hochveranlagte Spieler zu entwickeln, ihnen Spielzeit zu geben und mit ihnen zum richtigen Zeitpunkt idealerweise Transfererlöse zu generieren”, sagt er. “Der Transfer von Rayan Philippe ist ein hervorragendes Beispiel, wie uns das gelingen kann.”
Wochenlang hatten der BTSV und der HSV um die Ablösesumme gefeilscht. Am Ende wurden es dem Vernehmen nach zwischen 2,5 und drei Millionen Euro. Nach Angaben des Datenportals “transfermarkt.de” ist er damit der drittteuerste Abgang der Braunschweiger Vereinsgeschichte. Mit etwaigen Bonuszahlungen könnte er sogar noch auf Platz zwei klettern.
Und so ist auch klar, dass mit Philippe ein besonderer Spieler den Verein verlässt. “Sportlich hat er unsere Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren extrem bereichert und wichtige Tore für uns geschossen”, weiß auch Kessel. Den Sprung in die Bundesliga wollte man ihm nun nicht verbauen und habe mit dem HSV nun eine “gute Lösung” gefunden.
Kessels Abschied fällt daher versöhnlich aus: “Wir danken Rayan für seine Verdienste rund um unsere Eintracht und wünschen ihm von Herzen ganz viel Erfolg und alles Gute”, so der BTSV-Boss. “Wir sind froh, dass er bei uns die passenden Rahmenbedingungen hatte, um sich für die Bundesliga zu empfehlen.”
Ebenso kommen bereits am Mittwochvormittag aus dem Team die ersten warmen Abschiedsworte. “Danke, mein Bruder. Du wirst mir fehlen”, schreibt etwa Torhüter Ron-Thorben Hoffmann auf Französisch in seiner Instagram-Story.
Und auch der HSV weiß um die Qualitäten des Neuzugangs. “Tempo, Tiefgang und Torgefahr” bringe er mit, sagt Direktor Sport Claus Costa. HSV-Vorstand Stefan Kuntz sieht in Philippe einen “wesentlichen Faktor” für den Klassenerhalt der Eintracht und freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem schnellen Offensivmann.
So wie auch Philippe selbst, den insbesondere der Sprung ins Oberhaus gereizt habe. “Der HSV hat eine große Geschichte und ist jetzt zurück in der Bundesliga, auf die ich mich sehr freue”, so der Stürmer. “Und auf das erste Heimspiel vor den eigenen Fans freue ich mich schon jetzt, ich habe die Atmosphäre im Volksparkstadion schließlich schon erleben können.”