Niko Kovač hat mit Borussia Dortmund das Achtelfinale der Klub-WM gegen Monterrey für sich entschieden. Im Anschluss erhielt er eine spezielle Erinnerung.
Aus Atlanta berichtet Julian Buhl
Niko Kovač hatte seine Pressekonferenz nach im Mercedes-Benz-Stadium gerade beendet. Geduldig hatte der Chefcoach von Borussia Dortmund alle Fragen zum 2:1-Sieg im Achtelfinale der Klub-WM gegen den mexikanischen Vertreter Monterrey beantwortet. Genauso wie die zum in der Nacht auf Sonntag (4 Uhr MEZ) anstehenden Viertelfinalkracher gegen Real Madrid in New York.
Nur eine Sache, hatte er noch nicht aufgeklärt, als Dortmunds Pressesprecher sich bereits von den anwesenden Journalisten verabschiedete – und zwar, warum er ein Trikot von Monterrey mit zur Pressekonferenz gebracht und auf dem Podium vor sich abgelegt hatte. Also ergriff Kovač doch noch einmal das Wort. Er blickte grinsend in die Runde und sagte: “Wollt ihr es wissen? Was denkt ihr, wer es ist?”
Dann stand er auf und hielt das Trikot in die Kameras. Darauf zu sehen war die Rückennummer 13 und darüber stand der Name von Carlos Salcedo. “Da seht ihr es”, sagte Kovač und lächelte. “Wir haben immer noch ein gutes Verhältnis.”
Na klar, schließlich hat Kovač in seiner Zeit als Chefcoach von Eintracht Frankfurt Salcedo in der Saison 2017/18 ein Jahr lang trainiert. Gemeinsam wurden die beiden mit der Eintracht am Ende jener Spielzeit Pokalsieger. Im Finale triumphierten sie damals ausgerechnet mit 3:1 gegen den FC Bayern, zu dem Kovač anschließend dann wechselte.
Das hat Spieler und Trainer offenbar nachhaltig miteinander verbunden. Und so war es eigentlich keine allzu große Überraschung, dass Salcedo direkt nach dem verlorenen Achtelfinalduell zur Kabine des BVB kam – um dort seinem ehemaligen Coach als Geste der Wertschätzung sein Trikot zu überreichen.
Ob der Mexikaner im Gegenzug auch etwas von ihm bekommen habe, wurde Kovač dann noch gefragt. Seine Antwort: “Noch nicht. Ich habe ja kein Trikot mehr.” Kovač will sich nach t-online-Informationen aber überlegen, wie er sich angemessen bei seinem ehemaligen Spieler revanchieren kann. Beim Verlassen des Presseraums sagte er mit dem Trikot in der Hand noch: “Salcedo, mein Held.” Ob er ihn denn möge, fragte ihn ein verblüffter Reporter, an dem er vorbeiging. Kovač schaute ihn an und antwortete: “Er ist mein Freund.”