Hinzu kommt, dass Frauen oft zu Kosmetika, wie Kajal, Mascara, Lidschatten und Co. greifen. Diese können die Augen reizen und die Meibom-Drüsen verstopfen. Auch das abendliche Abschminken kann die Zusammensetzung des Tränenfilms stören.
Mit dem Alter nimmt die Produktion von Tränenflüssigkeit und Lipiden natürlicherweise ab und Trockenheitsbeschwerden können sich verstärken. Außerdem werden mit zunehmendem Alter oft vermehrt Medikamente eingenommen. Einige Medikamente können dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge trockene Augen verstärken. Dazu gehören beispielsweise Diuretika (entwässernde Medikamente), Antihistaminika (Allergiemittel), Antidepressiva (Medikamente gegen Depression), Retinoide (Medikamente gegen Akne), Blutdrucksenker sowie Chemotherapeutika.
Auch Kontaktlinsenträger klagen häufig über trockene Augen. Kontaktlinsen können die Verdunstung fördern und die Augenoberfläche reizen. Auch Allergien und Zigarettenrauch reizen die Augen und begünstigen Trockenheit. Manchmal sind Erkrankungen des Auges die Ursache, darunter Fehlbildungen der Augenlider, Augenverletzungen oder chirurgische Eingriffe am Auge. Auch Krankheiten wie Diabetes mellitus, entzündliche Gefäßerkrankungen, Erkrankungen der Schilddrüse sowie Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel rheumatische Erkrankungen, können ein trockenes Auge verursachen.
Einen Augenarzt sollten Betroffene mit trockenen Augen aufsuchen, wenn die Beschwerden verstärkt auftreten oder Begleitsymptome hinzukommen, etwa Druckgefühl, Schmerzen, Krustenbildung oder Sehstörungen. Der Arzt oder die Ärztin können klären, ob genügend Tränenflüssigkeit gebildet wird, wie lange der Tränenfilm stabil ist und ob die Augenoberfläche entzündet ist.
Oft helfen Tränenersatzmittel, die als Augentropfen, Sprays oder Gele zur Verfügung stehen. Ist eine nachlassende Funktion der Meibom-Drüsen die Ursache, hilft eine regelmäßige sanfte Reinigung und Massage der Lidkanten. Der Arzt erklärt, worauf man bei der Lidrandpflege achten muss.