Der Minderheitsführer genießt traditionell das Recht, so lange zu sprechen, wie er will. Das ist zwar nicht ausdrücklich in den Regeln des Parlaments verankert, gilt aber als gängige Praxis. Informell ist von einer „magic minute“ die Rede, also einer „magischen Minute“, die sich beliebig verlängern lässt. In der Vergangenheit wurde sie immer wieder strategisch genutzt, um vor wichtigen Abstimmungen ein Zeichen zu setzen und die Entscheidung symbolisch zu verzögern. Komplett verhindern lassen sich Abstimmungen auf diese Weise aber nicht.
Den Rekord hatte zuvor Kevin McCarthy gehalten. Im November 2021 sprach er als Minderheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus acht Stunden und 32 Minuten. Mit seiner Rede wollte er die Abstimmung über ein umfassendes Sozialpaket des damaligen Präsidenten Joe Biden verzögern, das anschließend verabschiedet wurde. Trump lobte McCarthy seinerzeit für die lange Rede.