Wer der neue Boss bei Hugo Boss ist

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Der neue, starke Ankerinvestor von Hugo Boss hat deutlich gemacht, dass er sich in Zukunft deutlich mehr in die Strategie einmischen könnte, als das zuletzt der Fall war. Die britische Frasers Group erhöhte ihren Anteil an dem deutschen Modekonzern auf mehr als 25 Prozent und forderte das M-Dax-Unternehmen auf, seine Dividendenpolitik zu ändern. Die Aktie legte am Freitag um mehr als vier Prozent zu.

Wie Hugo Boss mitteilte, hält die Frasers Group die Aktie von Hugo Boss für „unterbewertet“. Vorstand und Aufsichtsrat sollten sich deshalb auf die „Steigerung des Shareholder Values durch einen Erhöhung des Aktienkurses konzentrieren, anstatt Dividenden auszuschütten“. Weiter heißt es, dass die Frasers Group der Meinung ist, dass die Hugo Boss AG derzeit keine Dividenden ausschütten und die gehaltenen eigenen Aktien einziehen sollte.

Unklar ist, warum der Vorstandschef der Frasers Group, Michael Murray, die Forderungen öffentlich adressiert. Die Aktionäre wählten den 35 Jahre alten Manager, der seit gut drei Jahren mit der Frasers Group einen der größten Sportartikel- und Modehändler Europas führt, im Mai in den Aufsichtsrat von Hugo Boss, wo er seine Vorstellungen hätte vorbringen können. Die Frage, ob es Unstimmigkeiten zwischen Murray und dem Vorstand gibt, kommentierte Hugo Boss nicht. „Die Frasers Group hat das Recht, Punkte zu adressieren, wir werden uns mit ihnen beschäftigen“, sagte eine Sprecherin.