Giulia Gwinn verletzt raus – ein böses Déjà-vu zur Unzeit

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Ihre Auswechslung beschäftigte die deutsche Mannschaft vor allem emotional. Laura Freigang erklärte: “Es ist extrem bitter, Giuli ist so ein wichtiger Mensch für uns, auch natürlich als Spielerin.” Es sei jetzt wichtig, ihr zu zeigen, “dass wir alle an sie denken und für sie da sind”. Jule Brand, Torschützin zum 1:0, sprach von einem “Schock für uns alle”. Denn: “Wenn Giuli liegt, dann ist es nie etwas Gutes, weil sie normalerweise direkt wieder aufsteht.”

Abwehrchefin Janina Minge war eine der ersten Spielerinnen, die zu Gwinn eilten: “Man sieht es an ihrem Blick”, erinnerte sie sich an die Szene. Nach Gwinns Auswechslung übernahm Minge die Kapitänsbinde. Auch wenn der Fokus nun auf dem kommenden Duell gegen Dänemark am Dienstag (ab 21 Uhr im t-online-Liveticker) liegt, steht für sie fest: “Wir müssen als Mannschaft zusammenstehen und ihr (Gwinn, Anm. d. Red.) beistehen.”

Für Gwinn kam die erst 21-jährige Carlotta Wamser ins Spiel. Die umgeschulte Stürmerin bestritt dabei erst ihr drittes Länderspiel. Bei einem möglichen Ausfall von Gwinn könnte sie die Rechtsverteidigerposition übernehmen. Gwinns Präsenz und ihr Führungsanspruch lassen sich jedoch nicht einfach ersetzen. Und so würde ein Turnier, das mit Hoffnung begann, plötzlich von Ungewissheit begleitet.