Häufig im Zusammenhang mit verletztem Sprunggelenk

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Ein Wadenbeinbruch entsteht oft im Rahmen einer Verletzung am oberen Sprunggelenk. Welche Behandlung geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren ab.

Das Wadenbein ist ein Unterschenkelknochen, der sich an der Außenseite des Beins befindet. Wenn er bricht, hängt das nicht selten mit einer Schädigung des oberen Sprunggelenks zusammen.

Verletzungen des Sprunggelenks (und damit verbundene Wadenbeinbrüche) können leicht entstehen – etwa, wenn eine Person beim Fußball umknickt oder stürzt. Aber auch Laufen auf unebenem Boden oder ein unglückliches Aufsetzen des Fußes sind mögliche Ursachen.

Drei Knochen bilden das obere Sprunggelenk: Schienbein (Tibia), Sprungbein (Talus) und Wadenbein (Fibula). Zusammengehalten werden Schien- und Wadenbein durch ein Band aus straffem Bindegewebe: dem sogenannten Syndesmoseband.

Das untere Ende des Wadenbeins – der Außenknöchel – ist Teil der Gelenkführung des oberen Sprunggelenks.

Das obere Sprunggelenk ist aus mehreren Gründen besonders verletzungsanfällig. Zum einen muss es das gesamte Gewicht des Körpers tragen. Zum anderen ist es besonders beweglich, sodass Verletzungen grundsätzlich leichter entstehen.

Wird das Sprunggelenk geschädigt, etwa beim Sport, kann die damit verbundene Krafteinwirkung so stark sein, dass auch Knochen in Mitleidenschaft gezogen werden. Daher tritt ein Wadenbeinbruch häufig im Zuge einer Sprunggelenksfraktur oder -ausrenkung (Luxation) auf.

Illustration des Wadenbeins: Das Wadenbein befindet sich an der Außenseite des Unterschenkels und setzt am oberen Sprunggelenk an.Vergrößern des Bildes
Illustration des Wadenbeins: Das Wadenbein befindet sich an der Außenseite des Unterschenkels und setzt am oberen Sprunggelenk an. (Quelle: libre de droit/getty-images-bilder)

Ein Wadenbeinbruch, der bei einer Sprunggelenksverletzung entstanden ist, kann an unterschiedlichen Stellen des Wadenbeins entstehen.

Fachleute unterscheiden häufig zwischen drei Haupttypen der Sprunggelenksfraktur (sogenannte Weber-Klassifikation):

  • Typ A: Die Verletzung befindet sich unterhalb des Syndesmosebands; das Syndesmoseband bleibt in der Regel intakt.
  • Typ B: Die Verletzung befindet sich auf Höhe des Syndesmosebands; auch das Syndesmoseband kann verletzt sein.
  • Typ C: Die Verletzung befindet sich oberhalb des Syndesmosebands; in der Regel ist das Syndesmoseband verletzt/gerissen.

Je höher sich der Bruch am Unterschenkel befindet, desto größer ist das Risiko, dass zugleich das Syndesmoseband verletzt wird, was wiederum zur Instabilität des Sprunggelenks beiträgt.

Ein Wadenbeinbruch kann auch unabhängig von einer Sprunggelenksverletzung auftreten, etwa durch einen heftigen Tritt direkt auf das Wadenbein oder wenn eine Person von einem Auto angefahren wird.

Auch ein Ermüdungsbruch (Stressfraktur) ist eine mögliche Ursache. Dieser ist die Folge von zu starken und/oder anhaltenden Erschütterungen, etwa durch Tanzen, Fußball oder Laufen. Durch die Erschütterungen können sich im Knochen feine Risse bilden.

Normalerweise heilen diese innerhalb weniger Wochen folgenlos ab. Wird der Knochen jedoch immer wieder den Erschütterungen ausgesetzt und kann er sich dazwischen nicht ausreichend regenerieren, können sich die Risse ausweiten. Im schlimmsten Fall kommt es dann zu einem Wadenbeinbruch. Vor allem Menschen, die nur wenig trainiert sind und sich übernehmen, sind gefährdet. Ein mögliches Anzeichen für einen Ermüdungsbruch im Wadenbein sind plötzliche Schmerzen im Unterschenkel, die nach anhaltender intensiver Anstrengung auftreten.

Ausführliche Informationen zu einem Ermüdungsbruch im Wadenbein erhalten Sie hier.

Schmerzen, die meist an der Außenseite des Unterschenkels oder am Knöchel auftreten, können ein Hinweis auf einen Wadenbeinbruch sein. Bei Belastung oder Druck verstärken sie sich. In vielen Fällen können betroffene Personen kaum oder gar nicht gehen oder stehen.

Ein weiteres Symptom ist eine Schwellung, die rund um den betroffenen Bereich zu sehen beziehungsweise zu fühlen ist. Auch ist in der Regel ein Bluterguss unter der Haut erkennbar.

Je nachdem, wo sich der Bruch genau befindet und ob das Sprunggelenk beteiligt ist, können weitere Symptome auftreten.

Gewissheit bringt eine ärztliche Untersuchung. Um einen vermuteten Bruch besser beurteilen zu können, ist ein Röntgenbild nötig. Gegebenenfalls kommen weitere bildgebende Verfahren oder zusätzliche Untersuchungen zum Einsatz, etwa eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT).

Behandlung hängt von der Verletzung ab

Welche Behandlung bei einem Wadenbeinbruch aufgrund einer Sprunggelenksverletzung geeignet ist, ist unter anderem davon abhängig,

  • wo sich die Verletzung genau befindet,
  • wie genau der Bruch beschaffen ist und
  • ob weitere Verletzungen vorliegen.

Auch spielt es eine Rolle, wie alt die Person ist und in welcher körperlichen Verfassung sie ist. Bei älteren Personen oder Menschen mit Vorerkrankungen setzen Ärzte abhängig vom genauen Krankheitsbild eher auf eine konservative Therapie – das heißt, es wird nicht operiert.