Drama in Wimbledon
Sinner kurz vor dem Aus – dann geht der Gegner zu Boden
08.07.2025 – 00:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Jannik Sinner kämpft im Achtelfinale von Wimbledon mit Schmerzen am Ellenbogen und steht kurz vor dem Aus. Doch dann verschwindet sein Gegner plötzlich in den Katakomben.
Drama um Grigor Dimitrow: Der bulgarische Tennisprofi hat zum fünften Mal in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier verletzungsbedingt aufgegeben – und das bei einer 2:0-Satzführung gegen den angeschlagenen Weltranglistenersten Jannik Sinner. Die Nummer 21 der Welt war im Achtelfinale von Wimbledon auf dem besten Weg zu einer faustdicken Überraschung, als er sich beim Stand von 6:3, 7:5, 2:2 nach einem Aufschlag schlagartig an den rechten Brustmuskel fasste und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden ging.
Sinner war entsprechend überrascht, er eilte auf die Seite seines Gegners und erkundigte sich nach dessen Befinden. Auch Tennis-Ikone Roger Federer in der Royal Box schaute entsetzt. Dimitrow ließ sich auf seinem Stuhl behandeln, schüttelte den Kopf und verschwand für ein Medical Timeout in den Katakomben. Unter Tränen kam der 34-Jährige wenig später wieder heraus und gab auf. Dabei konnte er kaum den Arm heben, um dem Schiedsrichter die Hand zu geben.
Sinner zog damit zum vierten Mal in Folge ins Viertelfinale des Rasen-Klassikers ein. “Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Er ist ein unglaublicher Spieler, das haben wir heute alle gesehen”, sagte Sinner und fügte an: “Er hatte so viel Unglück in den vergangenen Jahren, er ist ein Freund von mir. Er hätte es verdient, in der nächsten Runde zu spielen. Ich hoffe, er erholt sich schnell.” Das sei nicht “das Ende, was wir alle sehen wollten. Das ist sehr traurig.” Er nehme das “nicht als einen Sieg”, so Sinner.
Dimitrow hatte bereits bei den vergangenen vier Major-Turnieren aufgegeben. Sinner, der sich im ersten Satz leicht am rechten Ellbogen verletzt hatte und vor dem Aus stand, trifft in der Runde der besten acht nun auf den US-Amerikaner Ben Shelton, der Lorenzo Sonego aus Italien in vier Sätzen besiegte.
Im ersten Spiel gegen Dimitrow war Sinner beim Stand von 40:40 ausgerutscht und hatte seinen Ellbogen überstreckt. In der Folge dominierte der Bulgare die Partie. Im zweiten Satz nahm der Italiener ein Medical Timeout und schluckte Schmerztabletten. Dann profitierte er von der Aufgabe seines Gegners.
Sinner darf damit weiter auf seine erste Endspiel-Teilnahme beim Rasen-Klassiker hoffen, verletzte sich jedoch selbst am Ellenbogen. Am Dienstag stehe eine MRT-Untersuchung an, sagte er. “Dann sehen wir, ob es etwas Ernstes ist.” Der Südtiroler trifft nun auf den Amerikaner Ben Shelton, der Sinners Landsmann Lorenzo Sonego in vier Sätzen bezwang.
Auf dem Weg ins Achtelfinale hatte Sinner keinen Satz und insgesamt nur 17 Spiele abgegeben. Damit hatte er die Bestmarke in der Wimbledon-Geschichte des Herren-Profitennis von Federer (19) unterboten.