Auswärtiges Amt wirft China Laserangriff auf deutsches Flugzeug vor

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Nach Angaben des Auswärtigen Amtes hat das chinesische Militär ein deutsches Flugzeug mit einem Laser ins Visier genommen. Das Flugzeug war offenbar für die EU-Mission Eunavfor Aspides gegen die Huthi-Miliz im Roten Meer im Einsatz. Wie das Auswärtige Amt auf der Plattform X mitteilte, wurde wegen des Vorfalls am Dienstag der chinesische Botschafter Deng Hongbo einbestellt. „Die Gefährdung von deutschem Personal und Störung des Einsatzes sind vollkommen inakzeptabel“, hieß es weiter.

Das Bundesverteidigungsministerium teilte der F.A.Z. mit, das Flugzeug der Bundeswehr sei bei einem Routineeinsatz über dem Roten Meer von einem chinesischen Kriegsschiff ohne vorherige Kontaktaufnahme angelasert worden. Dieses Schiff sei demnach schon mehrmals in diesem Gebiet angetroffen worden.

Mit dem Einsatz des Lasers habe das chinesische Schiff eine Gefährdung von Mensch und Material bei dem deutschen Einsatz in Kauf genommen, sagte ein Ministeriumssprecher. Der Einsatz sei daher als Vorsichtsmaßnahme abgebrochen worden. Die Maschine sei sicher auf der Basis in Dschibuti gelandet, die Besatzung wohlauf. Der genaue Zeitpunkt des Vorfalls wurde nicht genannt. Der einbestellte chinesische Botschafter traf nach F.A.Z.-Informationen am Dienstagvormittag im Auswärtigen Amt ein.

Fliegendes Auge der Mission

Die Bundeswehr beteiligt sich nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium seit Oktober 2024 an der EU-geführten Mission ASPIDES mit einem Flugzeug, einer sogenannten Multi-Sensor-Plattform (MSP). Dieses Flugzeug trägt als sogenanntes fliegendes Auge der Mission zur weiträumigen Aufklärung bei. Die gewonnenen Daten trügen maßgeblich zum Lagebild für die Missionsführung und die beteiligten Partner bei, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die APSIDES-Mission soll die internationalen Seewege im Roten Meer schützen.

An der EU-geführten Operation nehmen bis zu 700 deutsche Soldaten teil. Der Einsatz soll die wichtige Handelsroute gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz schützen, die seit Beginn des Gaza-Kriegs Handelsschiffe attackiert. Ende Januar hatte der Bundestag die deutsche Beteiligung an der Mission verlängert.

Die Huthi greifen immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an. Die Miliz zählt sich neben der im Gazastreifen herrschenden Hamas und der Hizbullah im Libanon zu der von Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten „Achse des Widerstands“.