Das Altern ist meist mit dem Abbau kognitiver Fähigkeiten verbunden. Doch Forscher haben nun Gefährten entlarvt, die diesen Prozess zumindest verlangsamen können.
Wer im Alter einen Hund oder eine Katze hält, könnte sein Risiko für geistigen Abbau senken. Das zeigt eine aktuelle Studie von Schweizer Forschern. Sie werteten über 18 Jahre hinweg die Daten von mehr als 16.500 Menschen aus elf europäischen Ländern aus – alle über 50 Jahre alt.
Untersucht wurden drei Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit:
Menschen mit Hund oder Katze zeigten über die Jahre hinweg einen deutlich geringeren Verlust ihrer kognitiven Fähigkeiten als Menschen ohne Haustier. Allerdings in unterschiedlichen Bereichen: Hundebesitzer zeigten eine verlangsamte Verschlechterung bei den Gedächtnisleistungen (aber nicht bei den Sprachfähigkeiten). Bei Katzenbesitzern war es umgekehrt. Die Haltung von Fischen oder Vögeln hingegen zeigte keine vergleichbaren Effekte.
Warum profitieren also vor allem Besitzer von Hund oder Katze vom Zusammenleben mit ihrem Tiere? Die Forscher nennen dafür mehrere Gründe:
Und warum zeigen sich bei Vogel- und Fischhaltern nicht die gleichen Effekte? Studienautorin Adriana Rostekova erläutert im “Guardian”: “Es gibt mehrere Erklärungen dafür, dass dieser Zusammenhang bei Fisch- und Vogelbesitzern nicht besteht, obwohl es Berichte über den positiven Einfluss ihrer Haltung auf das Wohlbefinden gibt, der normalerweise mit kognitiven Vorteilen in Verbindung gebracht wird.”
Die kurze Lebensdauer eines Fisches oder eines Vogels könne möglicherweise die emotionale Bindung zum Besitzer einschränken, so Rostekova. “Vogelhaltung kann sich aufgrund des erhöhten Lärmpegels negativ auf die Schlafqualität auswirken, was nachweislich mit kognitivem Abbau in Verbindung gebracht wird.”
Rostekova fügte hinzu: “Es ist außerdem möglich, dass die Interaktion mit Hunden und Katzen eine einzigartige kognitive Stimulation bietet, die bei anderen, weniger anspruchsvollen Haustieren möglicherweise weniger ausgeprägt ist.”