Das Fazit des FC Bayern fällt nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der Klub-WM gemischt aus. Auch der Trainer gehört zu den Verlierern des Turniers.
Nach dem Nachtflug am Sonntagabend aus Orlando zurück nach München waren die Stars des FC Bayern am Montagvormittag wieder “dahoam”. Zumindest kurz. Zum Abschluss der USA-Reise versammelte sich die Mannschaft noch einmal an der Säbener Straße, bevor es für die Profis unmittelbar danach zurück zu ihren Familien ging. Und so schnell werden die Bayern-Spieler nun auch nicht mehr zur Trainings- und Vereinsanlage zurückkehren. Denn nach dem Aus bei der Klub-WM in den USA gab Cheftrainer Vincent Kompany seinem Team erst einmal drei Wochen frei.
“Weniger geht nicht. Ich weiß, dass die anderen dann schon mit der Vorbereitung angefangen haben”, sagte Kompany über diese ungewöhnliche Maßnahme am Ende einer Marathonsaison. “Wichtig ist aber, dass die Jungs jetzt mental mal abschalten und Kraft sammeln können, damit wir in der neuen Saison den nächsten Schritt machen.”
Das neue Turnier hat den Bayern einige wertvolle, aber auch bittere Erkenntnisse geliefert. Nicht zuletzt durch das verlorene Kräftemessen mit Champions-League-Sieger PSG (0:2) in der Runde der letzten Acht. Überlagert wurde all das durch die schlimme Verletzung (Wadenbeinbruch) von Jamal Musiala, der damit zum großen Pechvogel wurde. Bei der Reise gab es zwar einige Gewinner, aber auch viele Verlierer. t-online nennt sie hier.
Zu den positiven Erscheinungen bei dem Turnier zählt zweifellos Kingsley Coman. Direkt zu Beginn bekannte sich der Franzose, der bis dahin noch als Verkaufskandidat galt, klar zum FC Bayern und betonte, dass er bleiben will. Und so spielte er auch. Coman nutzte seine Chance, die ihm Kompany auf der linken Außenbahn gab, und konnte in mehreren Spielen überzeugen. Auch gegen seinen einstigen Klub PSG war er einer der besten Akteure. Sportvorstand Max Eberl stellte klar: “Wir haben nie gesagt, dass wir ihn verkaufen wollen.” In dieser Form könnte sich Coman auch in der kommenden Saison als sehr wertvoll erweisen.
Manuel Neuer ging in den USA als Kapitän und Anführer voran – auf und neben dem Platz. Im Achtelfinale gegen Flamengo gelang ihm mit seiner herausragenden Parade in der ersten Halbzeit die beste Torhüteraktion des Turniers. Auch gegen PSG hielt er sein Team mit mehreren starken Aktionen in Eins-gegen-Eins-Situationen lange im Spiel, auch wenn er in der Schlussphase dann einmal leichtfertig den Ball vertändelte. Man wisse, dass man mit Neuer einen Welttorhüter in seinen Reihen habe, sagte Eberl. Deshalb habe man den Vertrag mit dem 39-Jährigen auch noch einmal verlängert. In Atlanta fand Eberl lobende Worte über Neuer: “Udo Jürgens singt ‘Griechischer Wein’, ich singe: Alter Wein wird immer besser. Er macht es herausragend. Wie er mit den Spielern umgeht und spricht, wie er die Jungen zur Seite nimmt – ein wahrer Kapitän.”