Vor diesen Krebsarten schützt sie

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Die HPV-Impfung bietet Schutz vor humanen Papillomviren. Diese können verschiedene Krebsarten auslösen – insbesondere Gebärmutterhalskrebs. Lesen Sie, wer sich impfen lassen sollte, welche Nebenwirkungen auftreten und warum die Impfung auch bei Jungen und Männern Sinn macht.

HPV ist die Abkürzung für humane Papillomviren (HP-Viren). Die Erreger sind weit verbreitet: Fast jeder steckt sich irgendwann im Laufe des Lebens einmal damit an – meist beim Geschlechtsverkehr.

In vielen Fällen ist die Infektion harmlos. Bestimmte HP-Viren können aber auch verschiedene Krebserkrankungen begünstigen. Dazu zählt insbesondere Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Zudem können manche Virustypen zu Feigwarzen (Genitalwarzen) führen.

  • Zervixkarzinom: Ursachen und Behandlung von Gebärmutterhalskrebs

HPV-Impfung: Was ist das?

Die HPV-Impfung wurde 2007 in Deutschland eingeführt. Sie schützt vor bestimmten Virustypen aus der Gruppe der humanen Papillomviren – darunter auch solche, die Gebärmutterhalskrebs und andere Krebserkrankungen auslösen. Einer der Impfstoffe bietet zudem Schutz vor Virustypen, die Feigwarzen begünstigen.

Die HPV-Impfung wird allen Mädchen und Jungen ab neun Jahren empfohlen.

Humane Papillomviren (HP-Viren) werden vor allem durch sexuellen Kontakt übertragen. Kondome bieten keinen zuverlässigen Schutz, denn auch durch Berührungen im Intimbereich oder über Oralverkehr kann man sich anstecken. Die Erreger gelangen durch kleinste Haut- oder Schleimhautrisse in den Körper und vermehren sich dort.

  • Wer sich testen lassen sollte: Was ist ein HPV-Test und wann ist er positiv?

Fachleute unterscheiden zwischen mehreren Typen von HP-Viren. Viele von ihnen sind relativ harmlos, können aber unangenehme Folgen haben. Zum Beispiel die Typen 6 und 11: Sie können zu Feigwarzen führen.

Zellveränderungen durch HP-Viren können zu Krebs führen

In den meisten Fällen bleibt eine Infektion mit HP-Viren unbemerkt. Sie heilt von allein wieder aus, ohne irgendwelche Folgen zu haben. Manchmal schafft es der Körper jedoch nicht, die Viren ausreichend zu bekämpfen, sodass die Infektion anhält.

Dann können die Viren zu Zellveränderungen führen, aus denen sich zum Beispiel Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann. Bis aus veränderten Zellen tatsächlich Krebs entsteht, dauert es Jahre bis Jahrzehnte.

Fast jede Frau, die an Gebärmutterhalskrebs erkrankt, ist mit HP-Viren vom Hochrisikotyp infiziert.

Nicht nur das Risiko für Gebärmutterhalskrebs kann durch HP-Viren erhöht sein. Auch manche Krebserkrankungen an Penis, Schamlippen, Scheide, After oder im Mund-Rachen-Raum werden durch die Hochrisikotypen begünstigt. Den größten Anteil der HPV-bedingten Krebserkrankungen macht allerdings der Gebärmutterhalskrebs aus.

Die HPV-Impfung verhindert, dass sich HP-Viren im Körper ausbreiten und eine Infektion entsteht. Sie schützt vor allem vor den Hochrisikotypen – also vor den Viren, die am ehesten Gebärmutterhalskrebs oder andere Krebsformen auslösen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die HPV-Impfung allen Mädchen und Jungen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren.

Dass die Impfung bereits im Kindes- beziehungsweise Jugendalter erfolgen sollte, hat einen Grund: Der Impfstoff kann nur dann richtig wirken, wenn die Person bislang noch nicht mit den darin enthaltenen Virustypen infiziert ist. Da HP-Viren vor allem durch sexuellen Kontakt übertragen werden, ist es daher sinnvoll, sich bereits vor ersten sexuellen Aktivitäten impfen zu lassen.

Bislang ungeimpften Jugendlichen empfiehlt die STIKO, die Impfung so früh wie möglich nachzuholen – spätestens bis zum Alter von 17 Jahren.

Personen über 17 Jahren wird die Impfung nicht ausdrücklich empfohlen. Grundsätzlich ist sie jedoch für Menschen ab 9 Jahren ohne Altersbeschränkung nach oben zugelassen. Die Ärztin oder der Arzt kann daher nach eigenem Ermessen entscheiden, ob die HPV-Impfung Sinn macht – etwa, wenn die Person bislang noch keine sexuellen Kontakte hatte.

Ist die HPV-Impfung nach einer Infektion noch sinnvoll?

Grundsätzlich sollten Mädchen und Jungen im empfohlenen Alter auch dann geimpft werden, wenn sie bereits sexuelle Kontakte hatten. Denn: Die Impfstoffe schützen vor mehreren Virustypen.

Ist eine Person bereits mit einem Virustypen infiziert, schützt die Impfung zwar nicht mehr vor diesem speziellen Erreger – aber vor den anderen im Impfstoff enthaltenen Virustypen.

Die HPV-Impfung bietet vor allem einen wirksamen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs. Mit der Einführung im Jahr 2007 war sie daher zunächst nur Mädchen empfohlen worden.

Seit Mitte 2018 gilt die Empfehlung auch für Jungen. Dies hat mehrere Gründe. Zum einen können Jungen und Männer Überträger der Viren sein und Frauen/Mädchen beim Sex damit anstecken. Durch die Impfung werden also ungeimpfte Geschlechtspartnerinnen zum einen mit geschützt.