Omas Hausmittel gegen Ischias: Schmerzen natürlich lindern

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Um Ischiasschmerzen zu lindern, reichen manchmal schon Opas und Omas Hausmittel. Welche altbekannten Maßnahmen gegen Ischias wirken, erfahren Sie hier.

Wenn der Ischiasnerv im Bereich des unteren Rückens gereizt ist, kommt es zu Ischiasschmerzen – kurz Ischias und fachsprachlich Ischialgie genannt. Solche Nervenschmerzen fühlen sich meist heftig ziehend oder reißend an. Typisch für Ischias ist, dass:

  • die Schmerzen über das Gesäß und die Rückseite des Oberschenkels bis in die Kniekehle ziehen, vereinzelt auch bis in den Fuß.
  • zusätzlich zu den Schmerzen manchmal unangenehme Empfindungen der Haut (wie Kribbeln) auftreten.
  • bei stärker geschädigtem Ischiasnerv Lähmungen in den Beinen sowie eine gestörte Blasen- und/oder Darmfunktion hinzukommen können.

Häufig lassen Ischiasschmerzen innerhalb von ein paar Wochen von selbst nach. Bis dahin können verschiedene Eigenmaßnahmen die Beschwerden erträglicher machen. Empfehlenswert ist dabei auch manches, was schon zur Jugendzeit heutiger Großeltern als Hausmittel gegen Ischias zum Einsatz kam. Die früher oft verordnete Bettruhe gehört allerdings nicht dazu.

Ein- bis zweiwöchige Bettruhe war früher als Hausmittel gegen Ischias üblich. Doch inzwischen raten Fachleute dringend davon ab. Nur bei sehr starken Schmerzen gilt körperliche Schonung nach wie vor als sinnvoll – aber für höchstens ein bis zwei Tage. Denn längeres Liegen schwächt die Muskeln und Knochen, was die Beschwerden verstärken und die Genesung verzögern kann.

Stattdessen besteht das wichtigste Hausmittel bei Ischias darin, möglichst aktiv zu bleiben – also normale Bewegungen und Alltagsaktivitäten weiterhin so gut es geht auszuführen. Wer kann, sollte auch spazieren gehen: Dadurch verringern sich die Beschwerden oft spürbar. (Lesen Sie hierzu auch: Bei Ischias ist Bewegung statt Bettruhe angesagt)

Zudem lässt sich Ischias mit der richtigen Körperhaltung günstig beeinflussen: So nehmen die Schmerzen im Stehen oder beim Aufrichten des Rückens ab. Mitunter sind Ischiasbeschwerden allerdings so heftig, dass den Betroffenen nichts anderes übrig bleibt, als sich für kurze Zeit hinzulegen.

Dann bieten sich Kissen als einfaches Hausmittel gegen Ischias an, um eine möglichst schmerzarme Haltung einzunehmen. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Stufenlagerung: Dazu einfach ein paar Kissen stapeln und in Rückenlage die Unterschenkel darauf ablegen, sodass Unter- und Oberschenkel sowie Oberschenkel und Hüfte jeweils ungefähr einen rechten Winkel bilden.

Auch nachts können Kissen gegen Ischias gute Dienste leisten, indem sie eine entlastende Schlafposition ermöglichen. Viele Betroffene empfinden es als angenehm, auf der Seite liegend ein Kissen zwischen die angezogenen Knie zu klemmen oder auf dem Rücken liegend ein Kissen unter die Knie zu legen. (Mehr zur Schlafposition bei Ischias können Sie hier nachlesen.)

Ein weiteres Hausmittel, das bei Ischias zumindest ein wenig Linderung verschaffen kann, ist sanftes Dehnen der (aufgewärmten) Muskulatur im hinteren Oberschenkel und unteren Rücken. Eine häufig empfohlene Übung geht so:

  • Flach mit ausgestreckten Beinen auf den Rücken legen.
  • Ein Bein anziehen, mit beiden Händen unter dem Knie greifen und den Oberschenkel in Richtung Bauch ziehen.
  • Dehnung ein Weilchen halten (etwa langsam bis 10 zählen).
  • Das Bein sachte zurückführen, wieder ausstrecken und dann die andere Seite genauso dehnen.
  • Diese Übung insgesamt 10-mal ausführen.

Wichtig bei Ischias ist es, die Muskeln vorsichtig zu dehnen. Wer sich dabei etwa ruckartig bewegt oder die Wirbelsäule verdreht, kann die Ischiasbeschwerden verstärken oder neue Schmerzen auslösen. Wenn das passiert, ist es ratsam, die Übung abzubrechen.

Wärme war bereits früher ein beliebtes Hausmittel gegen Ischias – und ist es immer noch. Denn äußerliche Wärmeanwendungen sind bei Schmerzen im unteren Rücken oft wohltuend. Der Grund ist einfach: Die Wärme – egal, ob von Wärmflaschen, Wärmewickeln, Heizdecken, Wärmepflastern, Infrarotlampen, heißen Bädern oder Saunagängen – steigert die Durchblutung. Dadurch entspannen sich verkrampfte Muskeln, sodass die Beschwerden nachlassen.

Örtliche Kälteanwendungen – wie kalte Umschläge oder Gelkissen – eignen sich ebenfalls als Hausmittel bei Ischias. Die Kälte wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Mehrmals am Tag für länger als 5 (aber höchstens 20) Minuten angewendet, ist Kälte zudem muskelentspannend. Tipp: Gerade bei länger anhaltenden Ischiasschmerzen kann sich der Versuch lohnen, Wärme und Kälte abwechselnd anzuwenden.

Die Wirkung von passiven Behandlungen wie Wärme- und Kälteanwendungen ist zeitlich begrenzt – langfristig helfen diese Hausmittel bei Ischias nicht. Daher sind sie nur ergänzend zu Maßnahmen sinnvoll, die körperliche Eigenaktivität beinhalten.

Dass manche Pflanzen gegen Schmerzen helfen, ist schon lange bekannt. Um leichte Ischiasschmerzen zu lindern, kann beispielsweise Teufelskrallenwurzel infrage kommen: Sie ist als Tee oder Fertigarzneimittel erhältlich. Teezubereitungen sind aber kein geeignetes Hausmittel bei Ischias, da die schmerzlindernden Inhaltsstoffe darin zu gering dosiert sind.

Ein weiterer pflanzlicher Inhaltsstoff, der – äußerlich angewendet – Ischias nachweislich bessern kann, ist Capsaicin aus Chilischoten (beziehungsweise Cayennepfeffer-Extrakt). Verfügbar ist das Mittel etwa in Hautpflastern. Allerdings kann es bis zu drei Wochen dauern, bis Capsaicin seine Wirkung entfaltet.

Pflanzliche Hausmittel gegen Ischias können jedoch auch unerwünschte Wirkungen haben. Zu den möglichen Nebenwirkungen einer Behandlung mit Teufelskrallenwurzel zählen unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel und allergische Reaktionen. Häufigste Nebenwirkungen von Capsaicin-Pflastern sind Schmerzen und Hautrötungen an der Anwendungsstelle.