Hacker erzwingen Abschaltung der Netzwerke

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Netzwerke abgeschaltet

Cyberangriff legt IT-Systeme von über 100 Ameos-Kliniken lahm


10.07.2025 – 11:33 UhrLesedauer: 2 Min.

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Die Ameos-Kliniken: Seit Montag sind die IT-Systeme des Unternehmens gestört. (Quelle: BildFunkMV/imago-images-bilder)

Ein Hackerangriff hat die IT-Systeme der deutschen Ameos-Kliniken lahmgelegt. Der Konzern musste seine Netzwerke komplett abschalten – die Patientenversorgung lief aber weiter.

Hacker haben am Montagabend die IT-Infrastruktur der Ameos-Gruppe angegriffen und damit einen der größten Gesundheitsdienstleister Deutschlands lahmgelegt. Der Konzern reagierte mit einer sofortigen Vollabschaltung aller digitalen Systeme in seinen deutschen Einrichtungen.

Die Cyberattacke betrifft mehr als 100 Gesundheitseinrichtungen an über 50 Standorten im deutschsprachigen Raum. Nach Angaben der Ameos-Gruppe versorgt der Konzern jährlich mehr als 500.000 Menschen in seinen Krankenhäusern, Reha-, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen.

Die Sicherheitsmaßnahmen führten zu erheblichen Einschränkungen im Klinikbetrieb. In mehreren Krankenhäusern fiel nach NDR-Informationen der komplette E-Mail-Verkehr aus. Die Kommunikation mit Hausärzten, Apotheken und Pflegediensten war dadurch beeinträchtigt. Auch der digitale Austausch von Röntgenbildern und Laborwerten funktionierte nicht mehr.

Laut Ameos-Angaben war und ist die Patientenversorgung “zu jeder Zeit sichergestellt”. Die Notaufnahmen, Notfalllabore und anderen therapeutischen sowie diagnostischen Leistungen seien durchgehend verfügbar gewesen, teilt das Unternehmen auf seiner Webseite mit. Auch der Operationsbetrieb laufe inzwischen wieder normal.

Ein Expertenteam arbeite seit der Attacke an der Wiederinbetriebnahme der IT-Systeme. Einige medizinische Anwendungen seien bereits wieder verfügbar. Die therapeutischen und diagnostischen Verfahren wurden nach Unternehmensangaben wieder hochgefahren.

Details zum Angriff bleiben weiterhin unbekannt. Ameos hat sich bislang weder zur Identität noch zur genauen Vorgehensweise der Angreifer geäußert. Auch ob es sich um einen Ransomware-Angriff handelte oder ob Daten verschlüsselt oder gestohlen wurden, ist ebenfalls unklar. Bisher hat sich auch keine Hackergruppe zu der Attacke bekannt.

Die Ameos-Gruppe beschäftigt nach eigenen Angaben rund 18.000 Mitarbeiter und zählt neben Helios und Sana zu den größeren privaten Klinikbetreibern im deutschsprachigen Raum. In ihren 101 Einrichtungen an 55 Standorten verfügt der Konzern über insgesamt 10.900 Betten.