Studie warnen vor erhöhtem Risiko durch Sodbrennen-Medikament

9

Forscher entdecken Zusammenhang

Beliebtes Medikament erhöht das Demenzrisiko


10.07.2025 – 13:59 UhrLesedauer: 2 Min.

1451468323Vergrößern des Bildes

Ein Mann nimmt eine Tablette: Säureblocker bergen, über längere Zeit eingenommen, offenbar besondere Rsikien. (Quelle: Riska/getty-images-bilder)

Sodbrennen kennt fast jeder. Doch die Arzneimittel, die dagegen verschrieben werden, bergen offenbar erhebliche Risiken.

Sodbrennen geht zurück auf übermäßige oder aufsteigende Magensäure. Bei Beschwerden kommen meist Säureblocker, sogenannte Protonenpumpenhemmer, zum Einsatz. Über 3,5 Milliarden Tagesdosen werden jährlich in Deutschland verschrieben.

Die Arzneimittel gelten als wirksam und unkompliziert in der Anwendung – doch sie stehen nun im Verdacht, das Demenzrisiko zu erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt eine US-Studie. Die Untersuchung wertete die Gesundheitsdaten von 5.712 Erwachsenen ab 45 Jahren aus. Keine der Personen war zu Beginn an Demenz erkrankt. Sie wurden mehr als fünf Jahre regelmäßig zu ihrem Medikamentengebrauch befragt. Etwa jeder Vierte nahm Protonenpumpenhemmer, die Medikamente wurden ärztlich verschrieben.

Die Forscher unterteilten die Konsumenten in vier Gruppen, basierend auf der Einnahmedauer:

Insgesamt entwickelten 585 Teilnehmer im Verlauf der Studie eine Demenz. Besonders auffällig war der Unterschied in der Gruppe mit der längsten Einnahmedauer. In der Gruppe ohne PPI waren es 19 Demenzfälle pro 1.000 Personenjahre. In der Gruppe, die die Arzneimittel über 4,4 Jahre nahm, waren es 24 Fälle pro 1.000 Personenjahre.

Nach Bereinigung um Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Blutdruck oder Diabetes blieb ein erhöhtes Risiko von 33 Prozent bestehen – aber nur bei langfristiger Einnahme. Bei kürzerer Einnahmedauer zeigte sich hingegen kein erhöhtes Risiko.

Vorhergegangene Studien hatten PPI bereits mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle, Knochenbrüche und Nierenerkrankungen in Verbindung gebracht. Dennoch betonen die Forscher, dass nicht bewiesen ist, dass die Säureblocker Demenz verursachen. Die Untersuchung zeigt lediglich einen Zusammenhang auf. Hier sei weitere Forschung nötig.

“Protonenpumpenhemmer sind ein hilfreiches Mittel zur Kontrolle von Reflux”, sagt Studienautorin Kamakshi Lakshminarayan, “doch ihre langfristige Anwendung sollte gut überlegt sein.” Ein abruptes Absetzen könne die Symptome sogar verschlechtern, warnen die Forscher. Betroffene sollten daher nicht eigenmächtig handeln, sondern gemeinsam mit ihrem Arzt eventuell Alternativen suchen, auch Lebensstiländerungen könnten hilfreich sein.