Er hat sein ganzes Erbe ausgegeben

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“Schlage mich so durch”

Sohn von Roy Black verrät: Vom Erbe ist nichts mehr übrig


14.07.2025 – 10:34 UhrLesedauer: 2 Min.

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Sänger Roy Black: Er verstarb im Oktober 1991. (Quelle: imago stock)

Er war der einzige Sohn von Roy Black – heute lebt Torsten Höllerich zurückgezogen in Kolumbien. Vom einstigen Erbe seines Vaters ist nichts geblieben.

Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Tod seines Vaters spricht Torsten Höllerich offen über das Erbe, das ihm einst zufiel – und weshalb es heute vollständig aufgebraucht ist. In einem Gespräch mit “Bild” berichtet der 48-Jährige von seinem Leben in Kolumbien, seinen finanziellen Schwierigkeiten und davon, wie er das Vermögen der Schlagerlegende verwendete.

Nach dem Tod von Roy Black im Oktober 1991 sei das Vermögen auf drei Personen aufgeteilt worden, so Höllerich. “Je ein Drittel erhielten mein Onkel Walter, der Bruder meines Vaters, meine Halbschwester Nathalie und ich”, sagte er. Seinen Angaben zufolge habe er rund 400.000 D-Mark erhalten.

Roy Black, mit bürgerlichem Namen Gerhard Höllerich, war einer der bekanntesten deutschsprachigen Schlagersänger der Sechziger- und Siebzigerjahre. Seine Plattenverkäufe werden auf mehr als 25 Millionen geschätzt. Die genaue Höhe seines Vermögens blieb jedoch lange unklar, teils war in Berichten von bis zu drei Millionen Mark die Rede. Die Angaben seines Sohnes deuten nun auf ein deutlich geringeres Gesamtvermögen von rund 1,2 Millionen Mark hin.

Torsten Höllerich lebt seit etwa 20 Jahren im Norden Kolumbiens. Zwischenzeitlich war er dort obdachlos, nachdem er sich von seiner damaligen Ehefrau getrennt hatte. Gemeinsam mit seiner Hündin Negrita habe er zeitweise auf der Straße gelebt. Heute kommt er durch kleinere Gelegenheitsarbeiten über die Runden.

Den größten Teil seines Erbes habe Höllerich in ein Restaurant auf Ibiza investiert. Nach dem Verkauf der Gaststätte habe er 2005 Kolumbien zu seiner neuen Heimat gemacht. Von dem Erlös seien Immobilien angeschafft worden, die er in den Folgejahren nach und nach wieder verkauft habe.

“Ich war nie der Mensch, der weit in die Zukunft denkt, der spart oder konservativ anlegt”, erklärte Höllerich. “Die Wahnsinnsabenteuer, die ich in dieser Zeit erlebt habe, möchte ich niemals missen. Entweder du hast Freiheit oder Sicherheit. Ich habe mich für die Freiheit entschieden. Ich lebe mit den Konsequenzen meiner Entscheidung.”

Die aktuelle finanzielle Lage beschreibt er als prekär. “Ich schlage mich durch. Es gibt Monate, da weiß ich nicht, wie ich die 200 Euro Miete für unsere Wohnung bezahlen soll”, verrät Höllerich.

Eine abgeschlossene Berufsausbildung hat er nicht. Sein Geld verdient der Promisohn mit Gelegenheitsjobs als Übersetzer. Er dolmetscht zum Beispiel bei Gerichtsverhandlungen oder übersetzt Speisekarten vom Spanischen ins Deutsche. 150 Euro im Monat bringen ihm auch seine Videos, die er im Internet veröffentlicht.

Dort erzählt er Anekdoten über seinen Vater oder singt seine Lieder. Sein Instagram-Profil ist allerdings aktuell nicht mehr verfügbar. Außerdem erhält er jährliche Tantiemen von etwa 2.000 Euro für gespielte Lieder Roy Blacks.