Das brachte Starkoch mit zum Prozess

7

Starkoch erneut verurteilt

Trauriges Detail: Das brachte Schuhbeck mit zum Prozess


15.07.2025 – 00:46 UhrLesedauer: 2 Min.

Alfons Schuhbeck: Er musste sich vor Gericht verantworten.Vergrößern des Bildes

Alfons Schuhbeck: Er musste sich vor Gericht verantworten. (Quelle: IMAGO /Frank Hoermann / SVEN SIMON)

Der ehemalige Starkoch musste sich unter anderem wegen Betrugs erneut vor Gericht verantworten. Der Prozess brachte nicht nur finanzielle Abgründe ans Licht.

Eigentlich, so sagte Alfons Schuhbeck am Montag, wollte er “immer positiv da sein für die Menschen” – doch letztendlich habe er das genaue Gegenteil erreicht. Dann bedankte er sich für das “faire Verfahren” vor dem Landgericht München I und entschuldigte sich bei “allen, die durch mich Probleme erfahren haben.” Er betonte: “Das wird mich für den Rest meines Lebens belasten und tut mir sehr leid.”

Kurz nach diesem sogenannten letzten Wort wurde der frühere Starkoch, der schon 2022 wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden war, wieder schuldig gesprochen – dieses Mal unter anderem wegen Insolvenzverschleppung, Betrugs und vorsätzlichen Bankrotts. Die Kammer verhängte eine Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten.

Auf die Haft, die Schuhbeck derzeit eigentlich verbüßen müsste, kommen also nochmal ein Jahr und ein Monat drauf. Ob und wann er aber wieder ins Gefängnis muss, ist unklar. Weil Schuhbeck an Krebs erkrankt ist – nach Angaben seiner Anwälte unheilbar – ist der Vollzug der Haftstrafe derzeit noch bis Mitte September ausgesetzt, damit der 76-Jährige außerhalb des Gefängnisses behandelt werden kann.

Wie schwer er von der Krankheit gezeichnet ist, zeigte sich beim Prozess. Von dem einst schillernden Fernsehstar, der die Promis in seinen Restaurants verköstigte und für die Verpflegung des FC Bayern München zuständig war, ist nicht viel übrig.

In seinem Schlussplädoyer erklärte Schubecks Anwalt Joachim Eckert, sein Mandant habe sich vom “Liebling der Medien” zu einem “gebrochenen alten Mann” entwickelt. Obwohl er gerade unter Schmerzen leiden würde, habe er sich jedoch dem Verfahren gestellt.

Wie anstrengend die vielen Stunden für den 76-Jährigen waren, machte ein trauriges Detail deutlich: Am Montag kam Schuhbeck mit einem orthopädischen Sitzkissen zum Gericht.

Es soll die körperlichen Strapazen für den Benutzer erträglicher machen, eventuelle Schmerzen lindern. Schon als er Anfang des Monats zur Verlesung der Anklage vor Gericht erschienen war, hatte der ehemalige TV-Koch einen erschöpften Eindruck gemacht.

“Das Leben hat mich weit nach oben geführt, dann wieder nach ganz unten”, ließ er über eine Stellungnahme mitteilen. Er lebe heute von etwas über 1.000 Euro Rente, seine Krankenversicherung zahle sein Bruder, Freunde gäben ihm Geld für die Miete seiner Münchner Wohnung.

Schuhbecks Firmen haben einen riesigen Schuldenberg hinterlassen: Gläubiger fordern nach Angaben des Insolvenzverwalters Max Liebig laut aktuellem Stand insgesamt 27 Millionen Euro. Seiner Einschätzung nach wird nur ein Bruchteil davon bei Abschluss der Insolvenzverfahren zurückgezahlt werden können.