Verlängerung der 20-Uhr-Ausgabe ist nicht mehr geplant

9

Ergebnis von internen Tests

Entscheidung für “Tagesschau” getroffen


15.07.2025 – 08:45 UhrLesedauer: 2 Min.

Susanne Hols: Sie ist Sprecherin der "Tagesschau".Vergrößern des Bildes

Susanne Hols: Sie ist Sprecherin der “Tagesschau”. (Quelle: NDR/Thorsten Jander)

Der Vorschlag, die “Tagesschau” um eine Viertelstunde zu verlängern, hat für Diskussionen gesorgt. Nun wurde eine Entscheidung dagegen getroffen.

Mit dem Plan, die 20-Uhr-“Tagesschau” künftig auf 30 Minuten auszudehnen, hatte ARD-Programmdirektorin Christine Strobl im Mai eine bundesweite Debatte angestoßen. Ziel war es, angesichts der wachsenden Komplexität internationaler Entwicklungen mehr Raum für Einordnung und Hintergrund zu schaffen. Doch schon damals war klar: Eine solche Änderung würde nicht nur den gewohnten TV-Ablauf empfindlich stören, sondern auch weitreichende Abstimmungen erfordern.

Denn laut ARD-Staatsvertrag ist bei strukturellen Veränderungen im Programmschema auch das ZDF einzubeziehen. Der politische Gedanke dahinter: Eine verlängerte Nachrichtensendung im Ersten könnte in Konkurrenz zu den Formaten des Zweiten geraten. Hinzu kam interner Widerstand – etwa aus dem WDR. Aus Köln hieß es, man werde im Zweifel pünktlich um 20.15 Uhr aus der verlängerten Sendung aussteigen.

Zwei Monate später ist klar: Es wird keine Verlängerung geben. Auf Anfrage des Branchenmagazins DWDL.de erklärte eine NDR-Sprecherin: “Die Überlegung, die ‘Tagesschau’ im Ersten am Montag auf 30 Minuten zu verlängern, war in einer frühen Entwicklungsphase und Teil von internen Tests.” Interne Testungen hätten dazu geführt, “dass wir diese Idee derzeit nicht weiterverfolgen – eine Verlängerung der ‘Tagesschau’ um 20 Uhr auf 30 Minuten ist nicht geplant.”

Trotzdem gibt es Bewegung – allerdings an anderer Stelle. Der digitale Spartensender Tagesschau24 zeigt ab sofort eine neue Kombination im Abendprogramm: Direkt nach der dortigen 20-Uhr-Ausgabe folgt nun um 20.15 Uhr ein 15-minütiges “Tagesschau24 Top-Thema”. Diese Sendung war ursprünglich für den späteren Abend vorgesehen, rückt nun aber in die Primetime. Grund für die Umstellung sei laut NDR, dass die Korrespondentinnen und Korrespondenten zu diesem Zeitpunkt besser für Live-Schalten erreichbar seien.

Der öffentlich-rechtliche Sender verspricht sich davon eine vertiefende Auseinandersetzung mit relevanten Themen. Die Sprecherin betonte, mit dem neuen Format erfülle man “wie bisher das Bedürfnis der Zuschauerinnen und Zuschauer nach Information und Vertiefung”. Vorerst handelt es sich um einen Testbetrieb, der über die Sommermonate laufen soll.