Gamescom will weiter wachsen

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In knapp fünf Wochen steht Köln wieder im Zentrum der Videospielbranche. Vom 20. bis 24. August findet dort mit der Games­com die weltgrößte Besuchermesse für Videospiele statt. Im vergangenen Jahr lockte die Großveranstaltung 335.000 Besucher aus aller Welt nach Köln-Deutz. Tim Endres, Verantwortlicher für die Organisation der Gamescom bei der Koelnmesse , wollte am Dienstag während einer Pressekonferenz zur Messe keine Zielzahl nennen, war aber doch guter Dinge, dass der Rekord vom vergangenen Jahr wieder übertroffen wird.

Auch die Zahl der Aussteller steigt stetig. Zum jetzigen Stand verzeichnet die Koelnmesse elf Prozent mehr Aussteller als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Aufgrund der größeren Zahl nimmt die Messe in diesem Jahr die Halle 8 im nördlichen Bereich des Geländes als zusätzliche Ausstellungsfläche hinzu und verlegt die Veranstaltungsfläche „Event Arena“ in die etwas versteckte Halle 1 im östlichen Messegelände. Auch vergrößert sich die Fläche für kleine, unabhängige Spieleentwickler. Die „Indie Area“ soll dieses Jahr die Hälfte der Halle 10.2 einnehmen.

Schon im vergangenen Jahr hatte der Streaminganbieter Netflix einen größeren Stand auf der Messe. In diesem Jahr schließt sich dessen Konkurrent Disney+ an, wodurch die Messe ihren Anspruch bestätigt, von einer reinen Videospielmesse zu einer Veranstaltung für Kultur rund um mediale Unterhaltung zu werden. Auch ein Bereich für Brett- und Kartenspiele wird wieder vorhanden sein.

Es geht nicht nur um den Ernst

Dennoch will die Messe auch das Kernthema nicht aus den Augen verlieren. Nach einem politischen Leitmotto im vergangenen Jahr steht die Games­com dieses Jahr unter dem Motto „Games – Perfekte Unterhaltung“. Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbandes Game, sagte am Dienstag, dass gerade Politiker sich für das Thema Videospiele erst dann richtig interessieren, wenn man über die mögliche Zweitnutzung von Technologien, die in der Branche wichtig sind, spricht: Künstliche Intelligenz, Programmierung, Computergrafiken, Bildung. Zunächst sollten Spiele aber den Anspruch haben zu unterhalten – wenngleich das Medium auch über diesen Anspruch hinauswachsen könne.

Wie in jedem Jahr dürfte die Kölner Gastwirtschaft sich über den Besucheransturm freuen. Auf dem Portal Booking.com waren am Dienstag kaum mehr Hotelzimmer und andere Bleiben unter 200 Euro je Nacht verfügbar. Günstigstes Angebot am Dienstag war ein umgebauter VW-Bus für 84 Euro pro Nacht während der Messezeit, der nördlich des Stadtzentrums geparkt ist.